Berufe der Zukunft Von Grillen-Züchtern und Nostalgisten

Die Berufswelt verändert sich stetig – immer neue Berufsbilder entwickeln sich und werden relevant, andere hingegen fallen weg. Der wichtigste Treiber ist die Digitalisierung.

Von Grillen-Züchtern und Nostalgisten
Der Arbeitsmarkt digitalisiert sich immer mehr

Die Gründe, warum man sich die Frage stellt, welche Berufe Zukunft haben, sind vielfältig: Entweder befindet man sich in der Berufsfindungsphase oder man möchte sich beruflich umorientieren – etwa, weil der alte Job nicht zufriedenstellend hinsichtlich des Gehalts oder der Entwicklungsmöglichkeiten oder zu sehr automatisiert worden ist.
Zwar betonen Fachleute gerne, dass durch die voranschreitende Automatisierung und Digitalisierung dem Menschen zwar per se keine Arbeitslosigkeit drohe, jedoch wird die menschliche Arbeitskraft künftig anders benötigt als gewohnt. Dazu gehört es auch, dass einige Arbeitnehmende auf neue Berufsfelder umschwenken. Und dann natürlich im Idealfall auf jene, die auch auf lange Sicht erfolgsversprechend sind.

Berufe-Forecast
Ob App Developer, Data Scientist, ethischer Hacker oder UX Designer –
immer mehr Zukunftsjobs haben viel mit dem Internet, Datenanalysen und Künstlicher Intelligenz zu tun. Diese Tatsache dürfte heutzutage wohl kaum noch jemanden überraschen. Allerdings sei auch abseits von Technik mit neuen ausgefallenen Berufsbildern zu rechnen, heisst es in der Studie «100 Jobs of the Future» der australischen Deakin-Universität.
Ein Team aus sechs Forscherinnen und Forscher haben auf Basis einer Literaturrecherche zur Zukunft der Berufswelt ein Forschungsdesign entwickelt, bei dem sie mit elf Fachleuten aus verschiedenen Schlüsselbranchen gesprochen haben. Aus deren Einschätzungen zu Fähigkeiten, Aufgaben und Berufsbildern der Zukunft entwickelten die Forschenden 100 neue Berufsbilder, die es in Zukunft geben könnte.
So zum Beispiel den «Cricket Farmer», der Grillen als nachhaltige Eiweissquelle züchtet, oder den «Cyborg Psychologist», der Menschen dabei hilft, mit ihren synthetischen Organen oder Roboter-Gliedmassen zurechtzukommen, oder den «Space Tourism Operator», der als Führer von Touren durchs Sonnensystem agiert.

Jobkiller Künstliche Intelligenz?
Auch KI spielt eine immer grösser werdende Rolle, wenn es um Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt geht. Laut einer repräsentativen Studie des Cybersicherheitsunternehmens Kaspersky ist mehr als die Hälfte der Befragten überzeugt davon, dass Künstliche Intelligenz (KI) für grundlegende Veränderungen sorgen wird und sich dabei ganze Berufsfelder auflösen und neue entstehen werden. Am schlechtesten werden die Chancen von Verkäufern und Taxi- sowie Busfahrern, aber auch von Börsenhändlern gesehen. Für Ärzte, Pflegekräfte und Psychologen dagegen sehen die Befragten weniger Gefahr, durch KI verdrängt zu werden.
Auch potenzielle Berufe wurden in der Studie abgefragt. Das Ergebnis: Mehr als 42 Prozent der Befragten halten den Job des Problemlösers für automatisierte Transitsysteme für möglich. Gestützt von KI erkennt dieser Probleme im Verkehrsnetz und kann einen reibungslosen Ablauf garantieren. Weitere potenzielle Berufe, die die Befragten in zehn Jahren für möglich hielten, waren der Nostalgist, der für demente Menschen eine bekannte Umgebung beispielsweise durch Virtual Reality schafft, und ein Wetterkontrolleur. Dieser nutzt Drohnentechnologie, um das Wetter zugunsten des globalen Klimas zu beeinflussen.

Chancen erkennen
Ja, durch die Digitalisierung werden Jobs wegfallen. Gleichzeitig werden jedoch genauso viele neue Jobs entstehen. Laut der Deloitte-Studie «Die Jobs der Zukunft – Berufswelt 2035» zeichnen sich die Jobs der Zukunft durch drei wesentliche Eigenschaften aus: 1. Sie sind interaktiv. Menschliche Kommunikation, Teamfähigkeit und Empathie werden immer wichtiger. 2. Sie sind abwechslungsreich. Kreativität und analytisches Vorgehen gewinnen an Bedeutung. 3. Sie sind wissensintensiv. Spezialisierungen auf Basis akademischer Qualifikationen werden zunehmend gesucht.
Grundsätzlich gilt: Wer Neuem gegenüber aufgeschlossen ist, dem eröffnen sich trotz, oder besser dank der Digitalisierung viele neue und lukrative Arbeitsmöglichkeiten. In der heutigen modernen Arbeitswelt sind Karrieren nach Abschluss der ersten Berufsausbildung ohnehin nicht mehr in Stein gemeisselt. Lebenslanges Lernen und der Wille zu Weiterbildung und Veränderung sind der Status quo. Es gilt, die berufliche Weiterbildung und die Entwicklung des Arbeitsmarkts nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu sehen.

Erstellt: 07.12.2021 07:00 Uhr

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