CO2-Zeile Grundstein zur Erreichung der CO2-Ziele

Im Januar 2023 hat ein Klimaschutz-Pionierprojekt seinen Betrieb aufgenommen: die CO2-Verflüssigungsanlage in Nesselnbach (AG). Zurzeit in Europa einzigartig, verwertet diese Anlage bei der Biogas-Aufbereitung abgeschiedenes CO2.  

V. l. n. r.: Christoph Dreier (Mitglied der Geschäftsleitung), Hans-Peter Kunz (Mitglied der Geschäftsleitung), Philippe Lehmann (Geschäftsführer), Werner Humbel (Präsident des Verwaltungsrates), David Regez (Mitglied des Verwaltungsrates), Michael Sarbac

Die Biogasanlage der Recycling Energie AG (REAG) in Nesselnbach ist eine der grössten in der Schweiz und verarbeitet anfallende Speisereste zu Rohbiogas. In einem nachgeschalteten Schritt veredelt die Biogasaufbereitungsanlage das Rohgas zu Biogas, welches in das Gasnetz eingespeist und an die Kunden verteilt wird. Diese Die Biogasaufbereitungsanlage wird von der Regionalwerke AG Baden RWB betrieben.

Innovation in Nesselnbach

Um ein solch grosses Projekt zu realisieren, haben die RWB und die Recycling Energie AG (REAG) eine neue Firma gegründet: die CO2 Energie AG. Finanziell unterstützt wird die CO2 -Verlüssigungsanlage durch die Stiftung KliK.

Seit Kurzem wurde ein weiterer Prozess im Betrieb aufgenommen: In einer CO2 -Verflüssigungsanlage wird das während der Biogasaufbereitung entstehende «Abgas» wiederverwendet, anstelle es, wie früher üblich, direkt in die Atmosphäre zu entlassen. Das bei der Verflüssigung abgeschiedene CO2 wird mit der dafür benötigten Qualität an die Lebensmittelindustrie verkauft. Das dabei ebenfalls anfallende Biomethan wird dem produzierten Biogas zugeführt. Mit einer Anlage wie dieser entsteht ein Kreislauf aus sämtlichen entlang der Wertschöpfung entstehenden Stoffen. Insgesamt verursacht der Betrieb dieses Kreislaufs praktisch keine CO2 -Emissionen.

 

CO2 Lagertank

Der Klimanutzen des Projekts ist zweifach: Zum einen wird bisher in die Atmosphäre entweichendes Methan als Biogas genutzt; zum anderen wird mit dem gewonnenen flüssigen CO2 ein auf fossiler Basis hergestelltes Produkt substituiert. Bei einer geologischen Einlagerung des CO2 wird dieses der Atmosphäre sogar dauerhaft entzogen (CCS: Carbon Capture and Storage), es entstehen dann sogar «negative» Emissionen.

Das Pionierprojekt in Nesselnbach ist technisch anspruchsvoll und betriebswirtschaftlich eine Herausforderung. Ohne den finanziellen Beitrag der Stiftung Klimaschutz und CO2 -Kompensation KliK wäre es nicht realisiert worden. Dieser Beitrag ist geknüpft an den Nachweis des effektiv mit dem Projekt erzielten Klimanutzens. Deshalb wird das Projekt durch ein umfangreiches Monitoring begleitet, mit dem die Verkaufsmengen des kommerziellen genutzten CO2, die zur Produktion verwendete Elektrizitätsmenge sowie die Menge des zusätzlich gewonnenen Methans erfasst werden.

Die Bauarbeiten starteten im Frühling 2022 und dauerten bis Ende des Jahres, sodass die neue Anlage anfangs 2023 in Betrieb gehen konnte. Die CO2 Energie AG leistet damit einen technologisch wichtigen Beitrag zur Erreichung der langfristigen Schweizer Klimaziele.

CO2 Abtankung für einen LKW

So funktioniert die CO2-Verflüssigungsanlage

  1. Das herausgefilterte CO2 der Biogasaufbereitungsanlage gelangt mittels einer Leitung in die neue Verflüssigungsanlage.
  2. Dort wird es durch mehrere Teilschritte gereinigt, gefiltert und unter starkem Druck entwässert. Anschliessend wird das nun fast reine CO2 auf etwa minus 24 Grad heruntergekühlt, sodass es sich verflüssigt.
  3. Das flüssige CO2 lagert in grossen Tanks, bevor es vom Industriegase-Unternehmen Messer Schweiz AG aus Lenzburg abgeholt und auf dem nationalen CO2-Markt verkauft wird.

 

Wo wird das flüssige CO2 eingesetzt?

Das Kohlendioxid wird in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eingesetzt oder zur Herstellung von Trockeneis verwendet.

V. l. n. r.:

V. l. n. r.:

Philippe Lehmann, Geschäftsführer CO2 Energie AG

«Mit der neuen Anlage können wir nahezu alles anfallende CO2 aus der Biogasaufbereitung auffangen. Das sind jährlich bis zu 3‘000 Tonnen CO2.»

 

Werner Humbel, VRP, CO2 Energie AG

«Wir leisten heute Pionierarbeit für die klimafreundliche Energiezukunft von morgen. Gemeinsam packen wir es an.»

 

Michael Sarbach, Geschäftsführer, Regionalwerke AG Baden

«Die CO2-Ziele können nur erreicht werden, wenn es auch CO2-Senken gibt oder neue Technologien fossiles CO2 ersetzen. Wir entwickeln das Know-how dazu und bieten es auch weiteren Unternehmen an.»

Erstellt: 22.02.2023 07:00 Uhr

Paid Post

Dieser Beitrag wurde von Xmediasolutions in Kooperation mit Stiftung Klimaschutz und CO₂‑Kompensation KliK erstellt. Die Redaktionen von Tages-Anzeiger und Tamedia / TX Group haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte.