Energiesparen Wärmepumpen: Clever Energie nutzen und kombinieren
Mehr Elektroautos auf den Strassen, mehr Wärmepumpen in Gebäuden – der Ersatz von fossilen Brennstoffen ist nötig, um das anvisierte Ziel der Schweiz, bis 2050 klimaneutral zu sein, zu schaffen. Im Jahr 2022 hat die Schweiz 41,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestossen. Das sind zumindest 3,5 Millionen Tonnen weniger Treibhausgas-Emissionen als 2021. Vor allem der Ausstoss an Treibhausgasen von Gebäuden ging zurück – von 2022 gegenüber 1990 um 44 Prozent. Im Trend sinke der Treibhausgas-Ausstoss von Gebäuden, obwohl die beheizten Flächen seit 1990 um über 50 Prozent zugenommen haben, schreibt das Bundesamt für Umwelt (Bafu) im aktuellen jährlichen Treibhausgasinventar. Gründe sind die bessere Energieeffizienz der Gebäude und dass auch bei Sanierungen vermehrt Wärmepumpen statt Gas- und Ölheizungen eingebaut werden. Dennoch verursacht der Schweizer Gebäudepark rund ein Viertel der gesamtschweizerischen CO2-Emissionen. Auf erneuerbare Energien umzusteigen – insbesondere beim Heizen – ist zur Erreichung der Schweizer Energie- und Klimaziele somit unverzichtbar.
Wärmepumpe: Eine Frage des Stroms
Wer als Eigenheimbesitzer Nachhaltigkeit berücksichtigt, profitiert darüber hinaus selbst in vielerlei Hinsicht – zum Beispiel von langfristig geringeren Kosten aufgrund einer höheren Energieeffizienz und Unabhängigkeit von fossilen Brennträgern wie Öl und Gas sowie einem gesteigerten Wert seiner Immobilie. Wer auf Energieeffizienz setzt, kommt an der Wärmepumpe kaum vorbei. Wärmepumpen gewinnen Wärme aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich und bringen diese auf ein höheres Temperaturniveau – und dies mit einem Wirkungsgrad von 300 bis 400 Prozent. Wirklich klimafreundlich ist eine Wärmepumpe allerdings nur dann, wenn der für den Betrieb be- nötigte Strom aus erneuerbaren Energien stammt oder noch besser gleich selbst hergestellt werden kann, etwa mit einer Photovoltaikanlage. Grosser Pluspunkt: Solarzellen produzieren Strom ohne Lärm oder Abgase. Selbst im Fassadenbereich, aber auch an Balkonen lassen sich Solarmodule problemlos installieren, so etwa Plug-and-Play-Photovoltaikanlagen. Für eine höchstmögliche Effizienz und Rentabilität müssen Wärmepumpe und Photovoltaikanlage jedoch richtig dimensioniert, also Strom- und Wärmeerzeugung aufeinander abgestimmt sein. Stichwort Energiemanagementsystem. Für einen gleichmässigen Betrieb kann zudem die Investition in einen Stromspeicher interessant sein. Anstatt einen solchen Speicher zu kaufen, besteht ebenso die Option, die Batterie vom Elektroauto dafür zu nutzen. Dieses muss jedoch mit einer bidirektional ladefähigen Batterie ausgestattet sein.
Gütesiegel & Förderung
Der Markt für Wärmepumpen ist gross, dementsprechend hat man die Qual der Wahl. Eine gute Orientierung bietet das Wärmepumpen-Gütesiegel, bekannt als EHPA-Gütesiegel. «Durch den Kauf einer gütesiegelgeprüften Wärmepumpe hat der Endkunde die Gewissheit, dass er ein Produkt mit einem hochwertigen Qualitätslabel erhält und eine Vertriebsfirma mit einer kompetenten Serviceorganisation und den erforderlichen Dienstleistungen dahintersteht», schreibt die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz. Das Gütesiegel sei insbesondere auch eine Grundlage für die Behörde bei Bewilligung von finanziellen Fördergeldern zur Umstellung auf mit erneuerbarer Energie betriebenen Heizanlagen – dies betrifft auch Solar- und Holzenergieanlagen –, die bei den meisten Kantonen im Rahmen des Gebäudeprogramms beantragt werden können (www. gebaeudeprgramm.ch). Mit dem Gebäudeprogramm wollen Bund und Kantone den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoss des Schweizer Gebäudeparks reduzieren.
Erstellt: 19.07.2024 07:00 Uhr
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