Familie Bindungen fürs Leben
Ana aus Matagalpa ist eine von vielen Frauen in Nicaragua, die schon als Minderjährige Mutter wurde. Ihr Sohn ist heute vier Jahre alt, und die beiden haben eine schwierige Zeit durchgemacht. Anas Geschichte zeigt eindrücklich, wie wichtig familiäre Bindungen für das eigene Selbst sind.
«Als ich schwanger war, wollte ich mir keine Hilfe suchen. Es war mir peinlich, ich konnte mir nicht vorstellen, mit anderen darüber zu reden.» Zu dieser Zeit zog Ana zum Vater ihres Kindes, den sie in der Schule kennengelernt hatte. Er setzte sie unter Druck, den Kontakt zu ihren Eltern abzubrechen. Ihr Leben bestand von da an nur noch aus Arbeit und allein zu Hause zu sein. Noch heute wird Ana emotional, wenn sie an diese Phase denkt. Sie fühlte sich isoliert, manipuliert und erlitt immer wieder Gewalt. «Ich redete nicht und fühlte mich wertlos.»
Programm für junge Mütter
Ihre Lage änderte sich, als sie von dem Familienstärkungsprogramm von SOS-Kinderdorf für junge Mütter erfuhr. Im Zuge ihrer Teilnahme begann sie, regelmässig Selbsthilfegruppen zu besuchen, in denen sie auch andere junge Mütter kennenlernte: «Erst da begann ich zu verstehen: Frauen sind wichtig, ohne Ausnahme. Und die Mitarbeitenden von SOS erzählten uns, dass Familie alles ist. Familie wird dich immer unterstützen.»
Die Unterstützung durch SOS-Kinderdorf hat nicht nur bewirkt, dass Ana an Selbstvertrauen gewonnen hat und die gemeinsamen Aktivitäten mit anderen Müttern geniesst. Sie hat jetzt auch wieder Kontakt zu ihren Eltern. Gerührt, und mit einem Blick zurück und voraus, erzählt uns Ana: «SOS-Kinderdorf hat mein Leben verändert. Ich entkam einer Situation, die nicht gut für mich war. Ich bin eine starke Frau, verfolge meine Träume und führe ein besseres Leben.»
Nachhaltiger Ansatz
Familiäre Bindungen wie im Fall von Ana zu fördern, ist die Grundlage der Familienstärkung von SOS-Kinderdorf. Neben dem Programm in Matagalpa finanziert SOS-Kinderdorf ähnliche Projekte auch in Niger, Nepal, Lesotho und Äthiopien.
Die Lösungen sind vielfältig: «Familien gibt es in allen möglichen Formen. Was wirklich zählt ist, dass Kinder ein Gefühl der Zugehörigkeit haben und von Menschen unterstützt werden, die an sie glauben und da sind, wenn es darauf ankommt», erklärt Erika Dittli, Programmleiterin von SOS-Kinderdorf Schweiz.
Entscheidend ist der nachhaltige Ansatz, der all diesen Massnahmen zugrunde liegt. Mitarbeitende von SOS-Kinderdorf vor Ort evaluieren gemeinsam mit der Gemeinde und Behörden die Familien, die besonders gefährdet sind. SOS-Kinderdorf erstellt für sie individuelle Entwicklungspläne, auf deren Basis die Familien drei bis fünf Jahre begleitet werden.
Das Gelernte geben Eltern an ihre Kinder weiter. Was einer Familie heute hilft, hilft so in der nächsten Generation bereits fünf bis sieben Familien.
Unterstützen Sie die Arbeit von SOS-Kinderdorf und bewirken Sie nachhaltige, generationenübergreifende Veränderungen.
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Erstellt: 12.12.2024 07:00 Uhr
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Dieser Beitrag wurde von Xmediasolutions erstellt. Die Redaktionen von Tages-Anzeiger und Tamedia / TX Group haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte.