Schulprojekt Eine Schule, die sich am Potenzial orientiert
Alle sind motiviert
Richten wir unsere Aufmerksamkeit ganz genau auf die ersten Gehversuche eines Kindes: ein Schritt, ein Fall, zwei weitere Schritte, der nächste Fall. Langsam stellt sich das Gleichgewicht ein, und damit steigt das Selbstbewusstsein des Kindes. Das Prinzip gilt für das ganze Leben; immer wieder geraten wir aus dem Gleichgewicht, und wir fühlen uns dann ausgezeichnet, wenn wir es wieder gefunden haben. Erst mit Forderungen gelingt die Selbstentfaltung. Erst wenn wir Liegestütze machen, bildet sich die Muskulatur an den Oberarmen. Erst wenn wir uns immer wieder entscheiden, etwas zu tun, entwickelt sich das Frontalhirn, der Teil unseres Hirns, der es möglich macht, sich selber zu kontrollieren, bewusste Entscheide zu fällen und kreativ und sozial zu werden. Die Frage drängt sich auf, ob wir in der Erziehung und vor allem in der Schule dieser Erkenntnis mehr Beachtung schenken sollten. Die REOSCH, die Ressourcenorientierte Schule in Bern baut im Unterricht auf die Annahme, dass junge Menschen intelligent und motiviert sind.
Die Haltung, die den Fokus auf das Potenzial richtet
Jedes Lebewesen will in erster Linie überleben, auch der Mensch. Die Aufgabe der Schule ist es, die jungen Menschen auf die Bedingungen des Lebens vorzubereiten. Dazu gehört das Wissen und Können, wie es im Lehrplan steht, aber auch Fähigkeiten wie Konzentration, Ausdauer, Belastbarkeit, Stressresistenz, Gesundheitsbewusstsein und die stetige Schulung der Achtsamkeit. Damit das gelingen kann, braucht es die Haltung der Erziehenden, dass der Mensch alles tut, um den Bedingungen der Umwelt gerecht zu werden und dass das Potenzial in ihm angelegt ist, dies auch zu erreichen. Nun hat die Schule ihre Wurzeln in der industriellen Zeit. Maschinen diktierten damals den Tagesablauf und die Tätigkeiten der Menschen. Der Mensch wurde selber zur Maschine. In der Schule sind noch Haltungen aus dieser Zeit auszumachen: Die Schüler und Schülerinnen einer Klasse haben in der gleichen Zeit die gleichen Inhalte zu lernen, der Lernfortschritt wird von den Unterrichtenden mit einer Note bewertet, die sich an der Leistung der Klasse orientiert. Diese Bewertung kann zu Leistungen anspornen, kann aber auch blockieren. Denn es besteht die Gefahr, dass die Noten wichtiger werden als die Faszination an den schulischen Inhalten, und dass die Eltern beginnen, ihre Kinder mit der Brille der Bewertungen zu betrachten. Zusätzlich birgt eine Krankheit oder eine persönliche Krise die Gefahr in sich, den Anschluss in der Schule und im Beruf zu verpassen. An der REOSCH wird der Fokus auf die Fortschritte des einzelnen Lernenden gerichtet, Leistungsvergleiche werden vermieden und Schuldzuweisungen gibt es nicht. Ziel ist, dass auch der Schüler oder die Schülerin eigene Fortschritte oder auch Blockaden wahrnehmen kann. Er/sie lernt, das Steuer selber in die Hand zu nehmen. Eine wichtige Erkenntnis in der 25 jährigen Geschichte der REOSCH ist, dass für das Lernen wichtige Kompetenzen auch über körperliche Erfahrungen möglich sind: raus aus dem Komfortbereich, Wanderungen, Trekking und Kampfkunst. Die Schüler und Schülerinnen erfahren dabei, dass sie dem eigenen Potential und dem der Mitmenschen vertrauen können. Sie wagen den nächsten Schritt ins Leben und gewinnen dabei das Selbstvertrauen.
Detaillierte Informationen zum Projekt REOSCH bieten die Homepage (www.reosch.ch) und das Buch von Jakob Widmer (Ressourcenschnüffler, Utzverlag München, ISBN 978-3-8316-2190-3).
Erstellt: 22.05.2023 07:00 Uhr
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Dieser Beitrag wurde von Xmediasolutions in Kooperation mit REOSCH, Ressourcenorientierte Schule erstellt. Die Redaktionen von Tages-Anzeiger und Tamedia / TX Group haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte.