Top-Arbeitgeber Mehr als eine pralle Lohntüte
Mit Abschluss der Masterarbeit ist das Studium nach Jahren an der Universität in der Tasche: Zeit, endlich ins Arbeitsleben einzutauchen und das Erlernte in die Praxis umzusetzen. Direkt einen Job nach Mass zu finden, erfordert jedoch im Vorfeld genaue Vorstellungen, etwa welche Grösse der neue Arbeitgeber haben sollte.
KMU wirken anziehender
Wer meint, dass grosse internationale Unternehmen mit Rang und Namen für Jobsuchende attraktiver sind, da sie im Lebenslauf hervorstechen und weitere viele interessante Benefits bieten, wird überrascht. Denn wie die im September veröffentlichte Arbeitsmarkt-Studie von JobCloud unter 1’300 Befragten herausgefunden hat, bevorzugen 36 Prozent der jüngsten Arbeitnehmenden zwischen 16 und 24 Jahren in Kleinunternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden tätig zu sein. Was zudem auffällt: Je älter die Arbeitnehmenden werden, umso weniger spielt für sie die Unternehmensgrösse eine Rolle. 53 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 16 und 60 Jahren in der Schweiz bevorzugen es, statt in einem Grossunternehmen in einem KMU mit bis zu 250 Mitarbeitenden zu arbeiten. Lediglich elf Prozent der Befragten gaben an, lieber in einem grossen Unternehmen tätig zu sein.
Flache Hierarchien und flexible Strukturen
Doch was unterscheidet ein Grossunternehmen mit gewöhnlich mehr als 250 Mitarbeitenden von einem KMU? Grossfirmen verfügen in der Regel über eine grössere Anzahl spezialisierter Abteilungen, wie Marketing-, Personal-, Logistik-, IT- und viele weitere Abteilungen, in denen alle Mitarbeitenden ihr spezifisches Projekt haben. Im Gegensatz dazu können in KMU Mitarbeitende mehrere Arbeitsbereiche übernehmen. Darüber hinaus bieten kleinere Firmen in der Regel flexible Arbeitsstrukturen und flache Hierarchien – oft besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Management. Neben der direkten Einbeziehung in die Entscheidungsfindung haben Mitarbeitende in KMU einen erkennbaren Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens – alles Argumente, die für junge Hochschulabsolventen häufig besonders interessant sind. Und: Nicht mehr allein der Lohn ist entscheidend, vielen Mitarbeitenden ist es wichtiger, Mitspracherecht zu haben, eine gute Work-Life-Balance zu haben und als individuelle Person wahrgenommen zu werden.
Benefits statt mehr Gehalt
Auch die Coronapandemie hat zu einer veränderten Einstellung der Mitarbeitenden beigetragen: Waren vielen Angestellten bis vor dem Pandemiebeginn Fitnessstudio, Firmenwagen oder die Speisekarte in der Kantine wichtig, haben diese sogenannten Fringe Benefits an Attraktivität verloren. Kein Wunder: Schliesslich hat ein Grossteil der Mitarbeitenden seine Arbeit anstatt im Grossraumbüro zu Hause am Küchentisch verrichtet.
Was macht also einen Top-Arbeitgeber in heutigen Zeiten aus? Experten zufolge punkten jene besonders, denen das psychische und professionelle Wohlbefinden ihrer Angestellten ein Anliegen ist. Ebenso zählt für viele Mitarbeitende ein umfassender technischer Remote-Support, ohne den im Ernstfall sämtliche Abläufe vom Homeoffice aus zum Erliegen kommen können.
Arbeits- an Schulzeiten anpassen
Aber auch flexiblere Arbeitszeitmodelle setzen sich zunehmend durch und sind immer häufiger das Top-Argument für Jobsuchende, sich für ein bestimmtes Unternehmen zu entscheiden. Gerade wer Familie und Beruf bestmöglich unter einen Hut bekommen möchte, findet inzwischen immer häufiger Gelegenheit dazu. Denn gibt es keine festen Arbeitszeiten à la nine-to-five, ist es für Eltern viel einfacher, die alltäglichen Abläufe an die Schul- und Betreuungszeiten der Kinder anzupassen. Sind flexible Arbeitszeiten einerseits ein probates Mittel, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, helfen sie Arbeitgebern andererseits, einfacher neue Fachleute zu gewinnen – insbesondere in Zeiten von Fachkräftemangel eines der wichtigsten Lockmittel überhaupt, um gutes Personal zu rekrutieren und letztlich auch so lange wie möglich im Unternehmen zu halten.
Erstellt: 22.06.2022 07:00 Uhr
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