Kryptoanlage Unaufhaltsamer Höhenflug?

Wie sehr die Wahl eines neuen US-Präsidenten die Geldmärkte beflügeln kann, zeigt der Sieg von Donald Trump am 9. November vergangenen Jahres. Nicht nur die Aktienmärkte steigen und steigen, auch Gold und der Kryptomarkt haben seitdem einen wahren Höhenflug hingelegt – mal wieder, was vor allem für Bitcoin gilt. Von 66’910 Schweizer Franken ist die Kryptowährung bis zum 12. Februar auf 89’116 Schweizer Franken gestiegen.
Und nicht nur das: Achtmal war Bitcoin, als der bekannteste Vertreter unter den Kryptowährungen, in den vergangenen zehn Jahren die erfolgreichste Anlageklasse. Keine andere kann auf eine solche Erfolgsbilanz zurückblicken. Bereits bis Ende April 2024 konnte Bitcoin um mehr als 50 Prozent zulegen und die Rangliste deutlich anführen. Noch viel deutlicher das Plus am Jahresende: Mit 118 Prozent liess Bitcoin alle anderen Anlagen weit hinter sich.
Gründe für Feuerwerk
Finanzfachleuten zufolge war es eben vor allem Trumps kryptofreundliche Haltung, die für diese optimistische Stimmung am Kryptomarkt sorgte. Doch auch die weltweite Wirtschaft, die sich im vergangenen Jahr zahlreicher Unsicherheiten konfrontiert sah, befeuerte den Kryptomarkt. Hierzu zählen eine hohe Staatsverschuldung, Inflationsrisiken sowie wachsende Zweifel an der Stabilität traditioneller Währungen. Angesichts seiner klar definierten Begrenzung von maximal 21 Millionen Coins leistet Bitcoin Schutz vor der Entwertung durch inflationäre Geldpolitik. Ebenso mitentscheidend für die starke Performance war das vierte sogenannte Bitcoin-Halving. Dessen Ziel: die Anzahl der neu generierten Bitcoins zu reduzieren, was langfristig dazu führen soll, dass sich das Angebot von Bitcoin verknappt und somit auch das Vertrauen in die Währung gestärkt wird.
Auch für die Zukunft sind die Vorzeichen positiv: Gerade Trumps vorgeschlagene Anerkennung von Bitcoin als strategisches Gut, genauso wie seine Versprechen, die Regulierung zu erleichtern, geben die Richtung vor. Beides könnte auch in diesem Jahr die Position von Bitcoin stärken und grössere institutionelle Investitionen anziehen.
Studie: Bitcoin eher Männersache
Doch wie sehen die Schweizerinnen und Schweizer Kryptowährungen? Fest steht: Mit zunehmender Verbreitung von Bitcoin und Co. bieten immer mehr Banken den Handel mit digitalen Anlagen an – vor allem per E-Banking und Mobile Banking. Vor diesem Hintergrund hat die Hochschule Luzern (HSLU) im Auftrag der PostFinance in einer im November veröffentlichten repräsentativen Studie zum Thema Kryptoanlagen von Privatpersonen in der Schweiz untersucht, wer darin investiert und welche Gründe dahinterstecken.
Was überrascht: Trotz zuletzt starker Zuwächse der Menschen, die Kryptowährungen besitzen, ist das Kryptointeresse in der Schweizer Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt vergleichsweise mässig. Lediglich acht Prozent sind eher stark oder sehr stark daran interessiert. Bei jüngeren Generationen, insbesondere bei Männern, und bei Personen mit hohem Einkommen ist das Interesse stärker ausgeprägt. Grundsätzlich kennt die Mehrheit der in der Schweiz lebenden Personen inzwischen zumindest die bekanntesten Kryptowährungen wie Bitcoin (87 Prozent) und Ethereum (35 Prozent). Gleichwohl haben 82 Prozent der Bevölkerung noch nie in Kryptoanlagen investiert.
Mehrheit bevorzugt kleine Beträge
Zwar geniessen diese in den Medien hohe Aufmerksamkeit, wie Studienautor Prof. Dr. Andreas Dietrich von der HSLU feststellt. «Das erweckt den Eindruck, dass viele in der Schweiz wohnhafte Personen aktiv in diesem Markt investieren oder handeln.» In Wirklichkeit besitzen jedoch aktuell nur elf Prozent der Bevölkerung Kryptoanlagen. Die Mehrheit der Investorinnen und Investoren engagieren sich mit kleinen Beträgen in dieser Anlageform. Dies deutet laut Dietrich darauf hin, dass viele Investitionen einen eher experimentellen Charakter haben. Knapp ein Drittel der Befragten halten weniger als CHF 1’000 in Kryptovermögen. Als Hauptmotiv stehe in erster Linie die Neugierde.
Fest steht: Bitcoin ist für Fachleute eine gute Möglichkeit, das eigene Portfolio breiter aufzustellen. Jedoch ist zu einem gesunden Rahmen zu raten, der zwischen fünf und zehn Prozent liegen sollte. Anlegende sollten stets bedenken, dass der Kryptomarkt sehr volatil ist und mit gewissen Risiken verbunden ist.
Erstellt: 03.03.2025 07:00 Uhr
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