Gesundes Raumklima Haushalt unter der Lupe

Schadstoffe in Innenräumen sind keine Seltenheit. Doch man etwas dagegen tun: zunächst der eigenen Nase vertrauen und auf bestimmte Siegel setzen. Und was in puncto Trinkwasser zu beachten?  

Haushalt unter der Lupe

Kopfschmerzen, Augen- und Schleim­hautreizungen, Konzentrationsstörungen in den eigenen vier Wänden: Unangenehme Symptome, die für Betroffene belastend sein können, insbesondere dann, wenn kein Auslöser dafür erkennbar ist. Was jedoch bei der Ursachenforschung häufig zu kurz kommt, sind Schadstoffe. Kaum jemand vermutet, dass die Zahl der heute eingesetzten synthetischen Stoffe in Alltagsprodukten auf über 30‘000 geschätzt wird. Ob in Klebstoffen, Bodenbelägen, Lacken oder Holzwerkstoffen: Darin enthaltene Chemikalien können ausgasen, unangenehm riechen oder Gesundheitsbeschwerden hervorrufen. 
Nur wie kann man selber den Schadstoffquellen am besten auf die Spur kommen? Oft geht dies bereits ohne chemische Analyse. Fachleute raten, Materialien, die als Quelle in Verdacht stehen, vorübergehend aus der Wohnung zu verbannen. Verschwinden die Beschwerden, ist die Ursache bereits gefunden. In diesem Fall kann es sogar günstiger sein, etwa eine Spanplatte, die Formaldehyd ausgast, zu ersetzen, als teure Messungen und Schadstoffanalysen in Auftrag zu geben. Um schadstofffreie Möbel gar nicht erst ins Zuhause zu lassen, können bestimmte Siegel wie das FSC-Zertifikat (Forest Stewardship Council) oder das PEFC-Siegel, das für Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes steht, beim Kauf eine gute Orientierung geben.


Wasserleitung im Fokus
Rund um gesundes Wohnen sollte ebenso das Trinkwasser auf dem Radar sein. Zunächst die gute Nachricht: Trinkwasser wird in der Schweiz sehr sorgfältig untersucht. So ist sichergestellt, dass nur Wasser höchster Qualität die Wasserwerke der Wasserversorger verlässt und somit mit gutem Gewissen direkt aus dem Hahn getrunken werden kann – überall und immer. Schweizweit gelten Mindestanforderungen an die Qualität. So schreibt das Bundesamt für Gesundheit vor, dass Wasser in Geruch, Geschmack und Aussehen unauffällig sein muss. Zudem darf Trinkwasser keine gesundheitsgefährdenden Mikroorganismen, Parasiten oder Chemikalien enthalten. Eine chemische Qualitätsanforderung an Schweizer Wasser ist etwa, dass der Nitratgehalt 40 Milligramm pro Liter nicht übersteigen darf. 


Wasser abfüllen und ins Labor senden
Auch wenn die Wasserversorger Trinkwasser in einwandfreier Qualität in jeden Haushalt liefern, kommt es aus dem Hahn nicht immer frei von Schadstoffen. Grund dafür sind Substanzen, wie beispielsweise Schwermetalle, die sich aus alten Rohrleitungen oder Armaturen lösen und sich im Leitungswasser ansammeln. Wer unsicher ist, ob im Trinkwasser versteckte Giftstoffe enthalten sind, sollte sich an ein Labor wenden, das zahlreichen ungewünschten Stoffen wie Schwermetallen, aber auch Legionellen, einer bestimmten Bakterienart, auf die Spur kommen kann. Beides kann eine potenzielle Gesundheitsgefahr darstellen, wenn belastetes Wasser als Trinkwasser oder zur Nahrungszubereitung verwendet wird. Reicht es bei Legionellen, den Wasserhahn mehrere Minuten auf die heisseste Stufe zu stellen und damit die Leitungen zu spülen (ideal zur Abtötung von Legionellen ist eine Wassertemperatur von 60 Grad Celsius), braucht es bei alten belasteten Wasserleitungen in jedem Fall fachliches Personal. Dieses weiss zu entscheiden, welche baulichen Massnahmen vor Ort zu treffen sind. Zwar kann der mögliche Austausch alter Leitungen finanziell wehtun, der Gesundheit kommt es jedoch allemal zugute. 

 

Tipps für ein gesundes Raumklima

  • Vermeiden Sie Möbel aus Spanplatten. Aus ihnen entweicht zumeist Formaldehyd.
  • Kaufen Sie Massivholzmöbel, die nicht lackiert, sondern mit Öl oder Wachs behandelt sind. Öl und Wachs produzieren keine Schadstoffe.
  • Kommt es zu Schimmel­bewuchs, sollte dieser vorsorglich und rasch fachgerecht entsorgt werden.
  • Besteht ein Verdacht, dass schädliche Stoffe wie polychlorierte Biphenyle verwendet worden sind, empfiehlt sich eine Raumluftanalyse.
  • Reissen Sie bis zu fünfmal am Tag die Fenster für einige Minuten weit auf.
  • Setzen Sie Raumluftparfüms und Duftkerzen nur gezielt und zeitlich begrenzt ein.
  • Verwenden Sie Reinigungs­mittel so sparsam wie möglich.
  • Lüften Sie gut, sobald die Kerze ausgelöscht ist, um die Russpartikel aus dem Raum zu entfernen.

Quelle: https://www.lungenliga.ch/gesunde-lunge/lungengesundheit/gesund-wohnen, letzter Zugriff: 07.05.2025

Erstellt: 24.06.2025 07:00 Uhr

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