Klimaneutralität Wärmepumpen sind das Heizsystem der Zukunft

Die Dekarbonisierung der Haustechnik ist ein zentrales Element auf dem Weg zur Klimaneutralität. Luigi Di Cola erläutert, welches unerschöpfliche Potenzial Pelletheizungen und Wärmepumpen haben.

Herr Di Cola, klimaneutrales Heizen ist in aller Munde. Was raten Sie jetzt
Hausbesitzern, die mit Öl heizen, deren Heizung aber längst noch nicht ausgedient hat?

Natürlich könnte man ein Heizsystem basierend auf fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas bestehen lassen. Die jüngeren Modelle haben aufgrund ihres Wirkungsgrades im Moment auch nicht höchste Priorität in der Energiewende. Primär geht es darum, den wirklichen Altanlagenbestand an fossilen Heizungsanlagen (≥ 15 Jahre) schrittweise zu ersetzen. Nichtsdestotrotz gibt es gute Gründe dafür, auf moderne klimaneutrale Heizsysteme zu setzen. Diese senken den Energieverbrauch und steigern gleichzeitig die Energieeffizienz, was sich letztlich finanziell und auf den Schadstoffausstoss auswirkt.


Welche Optionen gibt es, auf erneuerbare Energien zu setzen?
Die Wärmepumpe ist zwischenzeitlich mit Abstand der meisteingesetzte Wärmeerzeugertyp in der Schweiz. Aber auch die Pelletheizung gewinnt an Beliebtheit und bietet eine sehr gute Alternative zur Wärmepumpe. Besonders, wenn es um die Sanierung von älteren Bauten geht, bei denen ein Wärmepumpensystem aufgrund der hohen Auslegetemperaturen oder der Akustik an ihre Systemgrenzen kommen kann. Ein mit Pellets betriebener Heizkessel ist CO2-neutral und sehr nachhaltig. Die Energie wird aus Holzresten hergestellt, welche grösstenteils aus der Schweiz stammen.


Sind Holzheizungen nicht viel aufwändiger als Ölheizungen?
Moderne Pelletheizungen laufen vollautomatisch, können je nach vor- liegender Situation aber hinsichtlich der Wartung durchaus etwas aufwändiger sein.


Wieso gilt Heizen mit Biomasse als klimaneutral?
Die Verbrennung von Biomasse setzt mindestens so viel CO2 frei, wie die Pflanze in ihrer Lebensdauer aus der Umwelt aufgenommen hat. Das bildet einen geschlossenen Kreislauf. Aufpassen muss man bei Biomasse, die auf unnatürliche Rodungen zurück- zuführen sind. Diese können mehr CO2 benötigt haben als gebunden wurde, was wiederum eine negative Bilanz ergibt. Generell ist in der Schweiz sehr viel ungenutztes Potenzial vorhanden, weshalb Biomasse eine rosige Zukunft als alternatives Heizsystem prognostiziert wird.


Wie werden die Pellets gewonnen?
Sie entstehen aus Sägemehl sowie aus Holzresten und -abfällen. Das bis auf Holzmehl zerkleinerte Material wird getrocknet und dann einer Pelletpresse zugeführt, die das Ganze zu Pellets verarbeitet.


Ihr Kerngeschäft sind inzwischen Wärmepumpen. Was überzeugt Sie so sehr an dieser Form der Wärmeerzeugung?
Das Heizen im Winter und Kühlen im Sommer mit einer Wärmepumpe ist eine sehr effiziente und umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen. Über die Wärmepumpe gewonnene Energie stammt zu über drei Viertel aus der Umgebung, also aus Wasser, Luft und Erde. Die Anbieter können der anhaltenden Nachfrage kaum entsprechen. Bereits heute sind rund 70 Prozent der installierten Wärmeerzeuger in der Schweiz ein Wärmepumpensystem.

In welchen Fällen ist die Installation schwierig?
In hohen Lagen ist gerade bei Luft-Wasser-Wärmepumpen die Effizienz reduziert. Zudem ist bei Sonden die Bodenbeschaffung in tiefen Lagen von hoher Bedeutung. Früher war der Einsatz einer Wärmepumpe in einem Haus, das über Heizkörper beheizt wurde, nicht geeignet. Das ist nun anders. Heute gibt es Systeme, die eine Vorlauftemperatur von bis zu 70 Grad er reichen können und demzufolge für Sanierungen ideal sind. Neben den Platzverhältnissen ist jedoch gerade in eng bebauten Gegenden die Lärmemission nach wie vor ein Thema.


Werden die Pumpen bald noch leiser?
Grundsätzlich sind die Anlagen der Top-Hersteller schon sehr leise. Noch immer gibt es jedoch ein grosses Gefälle und es lohnt sich, die Dezibel-Werte genau zu hinterfragen. Unsere Entwicklungsabteilung arbeitet mit Hochdruck daran, noch leisere Modelle zu entwickeln. Wir nehmen diesbezüglich eine führende Rolle ein.


Was sagen Sie Ihren Kunden, wenn sie Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln fordern?
Hoval überzeugt jetzt schon mit einer Propan R-290 betriebenen Maschine. Fragen Sie bei Ihrem Anbieter unbedingt nach Propan. Das ist das Kältemittel der Zukunft. Die Nachfrage nach diesen Maschinen ist enorm, was unsere Kapazität aktuell stark herausfordert. Wenn immer möglich versuchen wir die Nachfrage zu decken.


Welche Wartungsleistungen bringen Wärmepumpen mit sich?
Smart Services werden das Service-Modell der Zukunft sein. Mit einem digitalen Zugriff auf die Anlage können wir ein massgeschneidertes Angebot ausarbeiten. Durch die Smart Services sind wir in der Lage, mittels Internet of Things auch jährliche Analysen remote zu fahren. Im Anschluss erhält unsere Kundschaft einen ausführlichen Bericht.

Wärmepumpen sind das Heizsystem der Zukunft

Im Interview

Luigi Di Cola
Geschäftsführer
Hoval AG
 

Erstellt: 08.05.2023 07:00 Uhr

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Dieser Beitrag wurde von Xmediasolutions in Kooperation mit Hoval AG erstellt. Die Redaktionen von Tages-Anzeiger und Tamedia / TX Group haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte.