Knieschmerzen «Krafttraining ist bei Knieschmerzen oft kontraproduktiv»

Die exakte Diagnose bei Knieschmerzen erfordert viel Erfahrung. Dr. Felix Rapp erklärt, wieso eine Funktionsprüfung beim Facharzt so wichtig ist.  

Das Kniegelenk ist das grösste und biomechanisch komplizierteste Gelenk des menschlichen Körpers.

Welche Therapie ist bei Knieschmerzen sinnvoll?

Schmerzen im Bereich des Kniegelenkes können vielfältige Ursachen haben. Es ist entscheidend, eine präzise Diagnose zu stellen, um eine effiziente Therapievariante vorschlagen zu können. Aufgrund der hohen Komplexität dieses Gelenks braucht es Erfahrung, Anatomiekenntnisse, und etwas Fingerspitzengefühl bei der Untersuchung, zu der in der Regel eine Röntgenaufnahme, jedoch kein MRI gehört.

Muss ein Gewebeschaden operiert werden?

Das kommt auf das Ausmass und die Lokalisation des erkrankten oder verletzten Gewebes an. Bei frühzeitiger Diagnosestellung reicht häufig eine kurze Schonung sowie entzündungshemmende, abschwellende Massnahmen. Eine operative Versorgung ist nur bei speziellen Verletzungsmustern notwendig.

Schmerzen im Bereich des Kniegelenkes können vielfältige Ursachen haben.

Sie haben bereits über 1’000 Kniegelenke operiert – wann ist der beste OP-Zeitpunkt?

Dies kann fast immer individuell bestimmt werden. Eine frühzeitige Abklärung ist in jedem Fall sinnvoll, da bei Rissen von Menisken oder Bändern eine Rekonstruktion des Gewebes von der Durchblutungssituation abhängig ist, die in der Regel ab der zweiten Woche nach dem Trauma rückläufig ist und dann die Erfolgschancen einer vollständigen Abheilung mindert.

Was kann man prophylaktisch tun?

Meiner Ansicht nach sind Balanceübungen in verschiedenen Variationen sinnvoller als das weitverbreitete Krafttraining an Maschinen mit geführten Gewichten. Bei Gesunden ist dies nicht unbedingt schädlich, solange man nicht übertreibt und die Gewichte langsam steigert! Liegt jedoch ein Schaden am Meniskus oder ein bereits reduzierter Knorpelbelag vor, führen Bewegungen des Gelenkes unter zusätzlicher Belastung zu einem schnelleren Fortschreiten des Gewebeschadens, was nicht reversibel ist.

Erstellt: 09.05.2024 07:00 Uhr

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Dieser Beitrag wurde von Xmediasolutions in Kooperation mit Endoclinic Züric erstellt. Die Redaktionen von Tages-Anzeiger und Tamedia / TX Group haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte.