Anlagen Genaues Hinschauen ist ein Muss
Da hofften viele Anlegende nach der Lehman-Pleite vor 15 Jahren, so ein Fianzschock würde sich nicht wiederholen. Der Niedergang der Crédit Suisse Mitte März – Anfang des vergangenen Jahrzehnts dreimal als beste Privatkundenbank der Welt ausgezeichnet – spricht jedoch eine andere Sprache. Turbulenzen an den Börsen waren die Folge; der Aktienwert der Crédit Suisse verringerte sich binnen eines Wochenendes um mehr als die Hälfte. Nur ein kleiner Trost für Anlegende, dass – wie jüngst vom Bundesrat beschlossen – der Führungsebene die Boni gestrichen werden und rund 1’000 Manager teilweise oder ganz auf Prämien verzichten müssen.
Umfrage zur Übernahme der Credit Suisse
Kein Börsenwetter also, das Privatpersonen derzeit unbedingt motivieren könnte, Geld anzulegen, wie eine Umfrage des Instituts GFS. Bern im Auftrag der schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft Ende März unterstreicht. Demnach fühlen sich 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS verunsichert. Auch glaubt eine grosse Mehrheit, dass die Affäre den Wirtschaftsstand- Ort Schweiz schwächen wird. Genau die Hälfte der Bevölkerung meint jedoch auch, dass sich der Wirtschaftsstandort schnell von den Turbulenzen erholen würde. Wie GFS. Bern-Politologin Cloé Jans bei swissinfo.ch kommentiert, «ist das Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft dank anderer Sektoren nicht verschwunden».
In Immobilienfonds einsteigen?
Doch was können Anlegende nun tun, und wie könnte eine gute an- Lagestrategie aussehen? Schliesslich gibt es neben Bankkrisen weitere Unsicherheitsfaktoren wie aktuelle Zinserhöhungen und Inflation. Mühsam monatlich er- spartes will von Beginn an richtig angelegt sein, um ständiges Kaufen und Verkaufen zu vermeiden. Eine Option sind börsenkotierte Immobilienfonds, eine Anlagestrategie, die gerade im vergangenen Jahrzehnt besonders erfolgreich war. Doch Vorsicht: steigende Inflationsraten in der Schweiz führten Anfang des vergangenen Jahres zu den ersten Leitzinsanhebungen durch die schweizerische Nationalbank seit 2007 und läuteten das Ende einer von Negativzinsen und tiefer Inflation geprägten Ära ein. Was folgte, war das für Immobilienfonds mit Abstand schlechteste Börsenjahr seit indexbeginn im Jahr 1995. Zwar setzte im Verlauf des Herbsts eine gewisse Erholung ein, dennoch sind laut Immobilienstudie 2023 der Crédit Suisse die Zeiten von überschaubaren Risiken vorerst vorüber.
Spürbare Erholung am Kryptomarkt
Nach wie vor ein Anlagetrend sind Investitionen am Kryptomarkt. Grundsätzlich scheint der Optimismus rund um Kryptowährungen zurückgekehrt zu sein. nach eklatanten Rückschlägen im vergangenen Jahr konnte der Bitcoin seit Jahresbeginn um 81 Prozent (stand 12. April 2023) zulegen. trotz so langsam wieder steigen- der Zinsen auch auf Tagesgeldkonten ist kein Sparkonto, keine Staatsanleihe, kein Investmentfonds in der Lage, in dieser Kürze eine solche Performance hinzulegen – nur die wenigsten Aktien schaffen derartige Kurssprünge. Dass das Interesse an Kryptowährungen nach wie vor gross ist, zeigt eine Studie der Schweizer banken-IT-Schmiede Crealogix. in der unter dem Namen «Crypto and Established Financial Institution» im November veröffentlichten Studie wurden 801 Anleger und 150 Banken und Vermögensverwalter in Deutschland, der Schweiz und Grossbritannien befragt. Ergebnis: 55 Prozent der befragten investieren derzeit in Kryptowährungen. Laut der Studienautoren ist der Anteil der Krypto-anlegenden in der Schweiz mit 67 Prozent am höchsten, in Deutschland liegt dieser bei 45 Prozent.
Hidden Champion: Small Caps
Auch Small Caps, im Deutschen oft Nebenwerte genannt, mussten zuletzt kräftig «einstecken». Die Titel kleinerer Unternehmen gehören zumeist zu den ersten, die unter einer Konjunkturabkühlung leiden, etwa dann, wenn anlegende Risikopapieren den Rücken zeigen. Ist jedoch der Höhepunkt der Inflation erreicht, drehe sich der Wind, was sich recht schnell in der Performance von Small Caps zeige, so Fachleute der Finanzbranche. Sie gehen davon aus, dass sie im Laufe des Jahres deutlich aufholen und sich im Vergleich zum Markt überproportional entwickeln werden. Wichtig ist jedoch zu wissen, welche Nischen langfristiges Wachstumspotenzial haben und wie es um die Qualität des Managements steht. Mitentscheidend ist beispielsweise, inwieweit gute Führungskräfte und Mitarbeitende gebunden und durch anreize motiviert werden. eine Frage, die viel darüber aussagt, wie sich das Unternehmen selbst und letztlich die Aktien an der Börse künftig entwickeln könnten.
Erstellt: 14.11.2023 07:00 Uhr
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