Fakt ist: Der politische und gesellschaftliche Druck auf die Finanzdienstleitungsindustrie, Umwelt-, Sozial- und Governance-Fragen (ESG) zu berücksichtigen wächst. Genauso wie das Interesse von Anlegern, ihr Geld in nachhaltige Anlageprodukte zu stecken. Das belegt eine YouGov- Umfrage aus 2019 im Auftrag der Unternehmensberatung BearingPoint. Dort heisst es: Obwohl nach wie vor die Kriterien Sicherheit, Kosten und Rendite bei Geldanlagen von zentraler Bedeutung sind, gaben ein Drittel der befragten Schweizer an, die Bank wechseln zu wollen, sofern diese ein breiteres ökologisch nachhaltigeres Produktangebot anbietet. Gerade Schweizer Kunden unter 44 Jahren sind dafür offen. Besonders grosses Potenzial für Banken ergibt sich aus dem hohen Informationsdefizit der Privatkunden: Das Gros der Befragten weiss noch sehr wenig über grüne Finanzprodukte. Über 60 Prozent gaben an, nicht zu wissen, ob die eigene Bank ökologisch nachhaltige Produkte anbietet.
Starkes Wachstum
Ungeachtet dessen nehmen nachhaltige Anlagen an Fahrt auf: Laut der «Schweizer Marktstudie Nachhaltige Anlagen 2020» von Swiss Sustainable Finance (SSF) sind nachhaltige Anlagen im Jahr 2019 stark gewachsen. Sie machen 38 Prozent des Schweizer Anlagefondsmarktes und 30 Prozent der institutionellen Investitionsanlagen aus – Tendenz steigend. Laut SSF sei der Schweizer Finanzplatz gut beraten, den eingeschlagenen Kurs konsequent weiterzugehen, um sich global für nachhaltige Investments zu positionieren.