Unternehmensnachfolge Damit sich der Erfolg fortsetzt

Eine Firma an einen Nachfolger zu übergeben, erfordert viel Geschick und Know-How. Umso wichtiger ist es, die Thematik rechtzeitig anzugehen und sich eine hohes Mass an Expertise von Aussen zu holen.

Damit sich der Erfolg fortsetzt
15,1 Prozent Der KMU müssen in den kommenden Jahren ihre Nachfolge regeln.

Die Geschäfte laufen, die Umsätze stimmen, die mitarbeitenden sind zufrieden: was gibt es Besseres für einen CEO. Alles richtig gemacht in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten. doch klar ist auch: irgendwann ist Schluss und es heisst «Good- Bye» zu sagen. Für viele einer der schwersten Schritte im Leben überhaupt, besonders dann, wenn sie das Unternehmen von der Pike auf aufgebaut haben. das Problem: Nachfolgeregelungen werden in vielen Unternehmungen gänzlich unterschätzt. Gerade in kleineren Betrieben fehlt oftmals die Zeit, sich darum zu kümmern – mit teils erheblichen folgen. denn verpasst eine Firma den zeit- punkt, sich um einen passenden Nachfolger in der Geschäftsführung zu kümmern, kann dies zur Liquidation führen.

Weit verbreitetes Nachfolgeproblem

Laut einer Studie der Bisnode D&B Schweiz AG zur Unternehmensnachfolge aus dem vergangenen Jahr müssen 15,1 Prozent der KMU in den nächsten Jahren ihre Nachfolge regeln. Umgerechnet auf die von einem Eigentümerwechsel betroffenen Arbeitsplätze sind davon beachtliche 500’000 Arbeitsplätze betroffen. Kein Wunder, dass das Thema Unternehmensnachfolge für den Wirtschaftsplatz Schweiz zentral ist und für die Schweizer KMU eine besondere Verantwortung bedeutet. Besonders frappierend ist die Nachfolgeproblematik bei den Einzelfirmen. Wie die Studie zeigt, ist bei 21,8 Prozent dieser Betriebe die Nachfolge ungeregelt. Beträgt der Anteil der noch offenen nachfolge bei Aktiengesellschaften 15,7 Prozent, sind von den GmbHs 9,8 Prozent betroffen. Besser die Situation bei mittelgrossen Firmen mit 50 bis 249 mitarbeitenden: Hier ist die Lage bei nur 7,9 Prozent ungeklärt.

Damit sich der Erfolg fortsetzt
Gerade eine Übergabe innerhalb der Familie ist oftmals angesichts gegenläufiger Interessen schwierig und erfordert von allen involvierten erhebliche Zugeständnisse.

Grosser Druck im Druckbereich

Mit Blick auf die Regionen fällt auf, dass mit 17,8 Prozent der Anteil der Unternehmen mit offener Nachfolge in der Nordwest Schweiz am grössten ist. Im Tessin sind nur 12,5 Prozent der KMU betroffen. Und wie sieht es in den einzelnen Branchen aus? wie die Nachfolgestudie offenbart, weisen Gesundheitsdienste und Informatikleistungen mit rund elf Prozent den geringsten Anteil an Unternehmen mit ungeklärter nachfolge auf. Grund für den niedrigen wert ist vor allem das vergleichsweise junge alter in der Informatik Branche. Im Gegensatz dazu zeigt sich, dass das druck- und Verlagsgewerbe das grösste Nachfolgeproblem hat. 23,2 Prozent der Betriebe haben die Nachfolge noch nicht abgeschlossen. Mit 18,9 Prozent ist der Anteil auch bei den Architektenbüros sehr hoch, genauso wie bei den Unternehmens- und Steuerberatern sowie den Reparaturdiensten, welche bei 18,4 Prozent liegen.

Tipps für eine erfolgreiche Übergabe

Was also tun, damit das einst erfolgreiche Unternehmen nicht an die Wand fährt? Hat ein Unternehmer vor, wie vorgesehen, mit 65 Jahren in den Ruhestand zu treten, raten Fachleute, spätestens fünf Jahre zuvor die Unternehmensnachfolgeplanung anzugehen. Gerade eine Übergabe innerhalb der Familie ist oftmals angesichts gegenläufiger Interessen schwierig und erfordert von allen involvierten erhebliche Zugeständnisse. Es gilt eine Lösung zu finden, die für alle Familienmitglieder fair ist, sodass sich jedes Mitglied einverstanden erklären kann. Auch ist es wichtig, eine gewisse erbrechtliche Gerechtigkeit zu berücksichtigen und zu klären, ob sich die infrage kommende Person überhaupt zutraut, das Unternehmen erfolgreich zu führen und sich gegenüber dem bestehenden Management durchzusetzen weiss. Gerade deshalb, um den familiären Frieden nicht zu gefährden, präferieren viele Familienunternehmungen einen Verkauf an dritte. Doch egal, welche Variante auserkoren wurde, ist es empfehlenswert, sich fachliche Expertise etwa mithilfe einer M&A-Beratung einzuholen – auch um rechtlichen und steuerlichen Fallstricken aus dem Weg zu gehen. Denn nicht selten werden diese zum Deal-Killer, wenn sie bei der Verkaufsvorbereitung oder gar erst während der due Diligence, also der Prüfung von wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Verhältnissen, sichtbar werden. Beispielsweise sind sogenannte Vorverkaufsrechte in Aktionärsbindungsverträgen oder Veräusserungssperrfristen nach einer geänderten Rechtsform vielfach stolperfallen. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig vor der Übergabe einen über- blick über allfällige Fallstricke zu verschaffen – der beste Weg, alle notwendigen Massnahmen frühzeitig zu erkennen und einzuleiten.

Erstellt: 06.10.2023 07:00 Uhr

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