Supply Chain Management Potenziale der Digitalisierung nutzen

Fach- und Führungskräfte aus dem Supply Chain Management messen der Digitalisierung zwar einen hohen Stellenwert bei, nutzen konkrete Technologien jedoch verhältnismässig selten. Das besagt eine aktuelle Studie. Was hat sich in den letzten Monaten und Jahren getan?  

Potenziale der Digitalisierung nutzen

Mit welchen Digitalisierungsmassnahmen beschäftigen sich die Fach- und Führungskräfte in Supply Chain Management (SCM) und Logistik? Ist die Digitalisierung im SCM vorangeschritten? Wirkte die Pandemie dabei als Treiber? Welche Trends sind bei den Verantwortlichen aktuell angesagt? Diesen spannenden Fragen ist das deutsche Software-Unternehmen INFORM im Rahmen einer Umfrage unter 190 Fach- und Führungskräften aus Unternehmen vorwiegend mit Sitz in der DACH-Region nachgegangen. Die Studie «Trendreport für das Supply Chain Management 2021 – SCM digital denken: Krisensicher dank beschleunigter Digitalisierung?» brachte zutage, dass 93 Prozent der Befragten die Digitalisierung ihres SCM für entscheidend halten, um in kommenden Krisen resilienter aufgestellt zu sein.


Aufwärtstrend durch Pandemie

Die Absicherung von effizienten Lieferketten durch Digitalisierungsinitiativen gehört nicht zuletzt wegen der Pandemie zu den wesentlichen Herausforderungen des SCM. Bei über der Hälfte der Unternehmen hat die Pandemie laut der Studie Digitalisierungsvorhaben beschleunigt. «Neben allgemeinen Kostensenkungen treibt ein gesteigertes Bedürfnis nach Krisenfestigkeit und Resilienz Digitalisierungsvorhaben voran», sagt Stefan Witwicki, Bereichsleiter Inventory & Supply Chain bei INFORM. «Das ist gut, so lange damit auch die Bereitschaft einhergeht, Geschäftsmodelle und Prozesse neu zu überdenken, anstatt nur Althergebrachtes absichern zu wollen. Können die Unternehmen aus ihren Daten wirklich Mehrwert schöpfen und sich daran anpassen? Das wird entscheidend sein.»


Nicht überall ist Digitalisierung vorangeschritten

Warum so gut wie jedes Unternehmen langfristig in ihre Wertschöpfungskette investieren will, liegt auf der Hand. Steigende Anforderungen der Kunden, Mitarbeitenden und Partner verlangen, dass der gesamte Wertschöpfungsprozess zuverlässiger, aber auch effizienter wird. Zudem verspricht man sich zahlreiche wirtschaftliche Vorteile: Wissenschaftler prognostizieren eine mögliche Effizienzsteigerung von rund vier Prozent und eine Erhöhung der Einnahmen um knapp drei Prozent – und das jährlich. Die Digitalisierung hat für die zukünftige Existenzsicherung des Unternehmens somit eine grosse Bedeutung.
Bei der Betrachtung des Status fällt in der Studie auf, dass der Stand der Umsetzung allerdings relativ niedrig ist, trotz der hohen Relevanz, welche die Befragten diesem Trend einräumen. Am häufigsten fiel bereits der Startschuss für Digitalisierungsprojekte im Bestandsmanagement (60 %), in der Lagerverwaltung (54 %) sowie in der Produktionsplanung und -steuerung (45 %). Am häufigsten geplant sind Projekte im Lieferantenmanagement (39 %), zur Nachhaltigkeit im SCM (34 %) sowie Supply Chain Risk Management (33 %).


Künstliche Intelligenz noch in den Kinderschuhen

Nur ein Viertel (25 %) der Befragten nutzt oder implementiert aktuell schon Künstliche Intelligenz (KI) in Logistik- oder SCM-Prozesse. Dennoch sehen die meisten Unternehmen, die noch nicht so weit sind, eher mittelfristig Handlungsbedarf. Insgesamt sind fast alle Befragten davon überzeugt, dass eine Investition in KI sich lohnt und sie dadurch in fünf Jahren besser oder deutlich besser am Markt positioniert sein werden. Und wo sehen die Verantwortlichen Anwendungsbereiche für KI in Logistik und Supply Chain Management? Das sind die Top drei: Absatzplanung und Bedarfsprognosen (56 %), Bestellabwicklung und -verfolgung (44 %) sowie Produktionsoptimierung (34 %).
«Auch wenn wir hinsichtlich KI-Lösungen in Logistik und SCM insgesamt wahrscheinlich noch am Anfang stehen, zeigen die folgenden Studienergebnisse doch, dass die Befragten schon mehrheitlich einen klaren Nutzen in deren Einsatz sehen», resümiert Witwicki. Die Unternehmen, die KI in SCM und Logistik noch nicht nutzen, geben als Gründe hierfür übrigens Zeitmangel, fehlendes Know-how und eine mangelhafte IT-Infrastruktur an. «Positiv gefasst, ist die Bereitschaft der Unternehmen für Digitalisierungs- und KI-Projekte durchaus vorhanden, wenn es die Rahmenbedingungen zulassen. Die grossen Potenziale von KI in der Supply Chain warten noch auf ihre Entdeckung. Aber wer jetzt nicht investiert, ist spätestens in fünf Jahren abgehangen.»

Erstellt: 23.02.2022 07:00 Uhr

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