Reisen mit Allergien – Unbeschwert in die Ferien starten

Der Sommer steht bald vor der Tür und mit ihm die langersehnten Sommerferien mit der ganzen Familie. Also höchste Zeit, sich für eine Destination zu entscheiden. Doch für viele Menschen mit einer Allergie stellt dies eine grosse Herausforderung dar, soll die Auszeit doch nicht durch typische Allergiebeschwerden wie laufender Nase und juckenden Augen getrübt sein.

Angebot wächst

Die gute Nachricht: Mit der passenden Vorbereitung steht dem erholsamen Ferienspass nichts im Wege – zum Beispiel, weil sich immer mehr Reiseveranstalter auf Betroffene mit Allergiker freundlichen Angeboten einstellen. Das reicht von Nichtraucher-Zimmern, in denen explizit auf Teppichboden und Vorhänge verzichtet wird und mit Pollenfilter ausgestattete Klimaanlagen eingebaut sind. Sonderleistungen wie spezielle Bezüge für Matratzen und Bettwäsche gehören in vielen Hotels inzwischen zum Standard. Auch in immer mehr Küchen setzt sich das Angebot fort, indem auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten geachtet wird und Allergene auf der Speisekarte angegeben werden. Und das aus gutem Grund: Denn allein in der Schweiz sind etwa drei Millionen Menschen von einer Allergie oder Intoleranz betroffen. Tendenziell nimmt die Anzahl der unter Pollen-, Hausstaub und weiteren Allergien Leidenden zu.

Pollenflugkalender vor Ort checken

Menschen mit einer Pollenallergie haben es vergleichsweise leicht. Mithilfe regionaler Pollenflugkalender können sie das ganze Jahr über gezielt den Pollen- hochzeiten zu Hause entfliehen und allergischen Reaktionen vorbeugen. Wobei dies in Zukunft immer schwieriger zu planen ist. Auch in diesem Jahr: «Auf betroffene Allergikerinnen und Allergiker kommt nun eine harte Zeit zu», bestätigt, Roxane Guillod, Co-Leiterin Fachdienstleistungen von aha! Allergiezentrum Schweiz. «Die Gräsersaison dauert bis in den Spätsommer und hat ihren Höhepunkt Mitte Mai bis Juni.» Und der Klimawandel bedingt, dass die Pollensaison immer früher startet. Und auch die Vegetation in der Schweiz ändert sich dadurch. «So kann sich zukünftig etwa die Birke auch in höheren Gebieten ausbreiten, was zu mehr Pollen in den Bergen führen kann. Zudem können auch neue Allergene Pflanzen aus dem Mittelmeergebiet bei uns heimisch werden wie etwa der Olivenbaum, die Zypresse oder das Glaskraut.»

Grundsätzlich sollte man wissen, auf welche Pollen man allergisch reagiert, um auch die Lage in der Feriendestination zu checken. Besser geeignet sind zum Beispiel die Küsten der Ost- und Nordsee und das Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze aufgrund der kurz anhaltenden Gräserblüte. Grössere Städte hingegen sollten eher gemieden werden, da sich Allergene an Feinstaub heften und so die Wirkung auf Betroffene verstärken können.

Ausreichend Medikamente mitnehmen

Auch wichtig: an für die Ferienzeit ausreichende Menge an Medikamenten denken. Sollte es im Ausland trotzdem nötig sein, in die Apotheke zu gehen, ist es gut zu wissen, ob das Medikament dort einen anderen Handelsnamen hat oder dort überhaupt verfügbar ist. Arzneimittel sollten sich bei Flugreisen griffbereit im Handgepäck befinden – genauso wie der mehrsprachige Allergiepass und ein ärztliches Bestätigungsschreiben für das Notfallset.

Tipps für Menschen mit Heuschnupfen

• Informieren Sie sich über den Pollenflug – zum Beispiel auf pollenundallergie.ch und europaweit auf polleninfo.org.

• Tragen Sie draussen eine Sonnenbrille.

• Halten sie die Fenster – auch in der Nacht - nicht durchgängig offen.

• Lüften Sie nur kurz stoss.

• Waschen Sie abends die Haare.

• Ziehen Sie Kleider nicht im Schlafzimmer aus.

• Lassen Sie Wäsche nicht im Freien trocknen.

Quelle: https://www.aha.ch/aktuelles/graeser-starten-die-pollen- hochsaison, letzter Zugriff: 08.05.2023