Bankenstadt Zentrale Stärken im europäischen Vergleich
Ob das Wahrzeichen der Stadt, das Grossmünster, die vielen prominenten Bankhäuser oder das Weltklasse Leichtathletik-Event im Letzigrund: Es gibt viele Dinge, welche über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt sind und unweigerlich an Zürich erinnern. Doch klar ist auch: Zürich ist noch viel mehr. Die Stadt im Herzen Europas mit ihren über 447’000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist ein innovativer Wirtschaftsstandort für Informations- und Kommunikationstechnologien, Cleantech, Life Sciences und natürlich Finanzdienstleistungen. Samt Banken und Versicherungen ist der Finanzplatz Zürich mit einer Wertschöpfung von 26,8 Milliarden Franken und über 76’000 Vollzeitstellen noch immer die grösste Branche und unersetzbarer Eckpfeiler der Zürcher Wirtschaft.
Gigantische Wirtschaftsleistung
Grundsätzlich ist die Zürcher Wirtschaft laut Zürcher Wirtschaftsmonitoring des Amts für Wirtschaft und Arbeit (AWA) in den vergangenen 30 Jahren stetig gewachsen. Wie die Studie ergab, stieg das inflationsbereinigte Bruttoinlandprodukt jedes Jahr durchschnittlich um 1,8 Prozent. Das heisst auch, dass der Wohlstand der Zürcher Bevölkerung kontinuierlich zugenommen hat. Teuerungsbereinigt erwirtschaftet heute jede Person im Durchschnitt 23’000 Schweizer Franken mehr als noch im Jahr 1991. Vergleicht man das Bruttoinlandprodukt von 1980 mit heute, hat sich dieses von 65'000 auf 104’000 Franken erhöht. Weitere Erkenntnis des Wirtschaftsmonitorings: Angestiegen ist die Wirtschaftsleistung pro Kopf in den letzten Jahrzehnten vor allem deshalb, weil die Zürcherinnen und Zürcher produktiver geworden sind.
Europäische Spitzenklasse
Und wo liegt der Kanton Zürich im europäischen Vergleich? Gemäss der im Januar dieses Jahres veröffentlichten Studie des kantonalen Amts für Wirtschaft «Die Standortattraktivität des Kantons Zürich im Vergleich» weisst der Kanton gegenüber den wichtigsten europäischen Kon- kurrenten München, Stockholm, Amsterdam, Dublin und London zentrale Stärken auf. Vor allem in puncto «Bildung», «Wirtschaftsleistung» und «Lebensqualität» schneidet er überdurch- schnittlich gut ab. Dazu tragen eine hohe Wirtschaftskraft und eine Konzentration innovativer Branchen und Unternehmen sowie Stabilität, Sicherheit und eine gute Gesundheitsversorgung bei. Nicht zu vergessen das sehr praxisorientierte Berufsbildungssystem und Zürichs exzellente Hochschule mit weltweiter Reputation – was das in London erscheinende Magazin Times Higher Education eindrucksvoll untermauert.
ETH beweist weltweite Spitzenposition
Im Weltranking der Universitäten für 2024, in dessen Rahmen 1’904 Universitäten miteinander verglichen wurden, belegt die ETH Zürich den elften Platz. Damit kann sie die Vorjahresplatzierung hinter den führenden drei, der University of Oxford, Stanford University und dem Massachusetts Institute of Technology verteidigen und ihre Gesamtpunktzahl um rund vier Punkte auf 93,1 steigern. Wie die Studie aufzeigt, legte die ETH in den Bereichen Lehre, Forschung, Zitationen und Industrie zu. In der neu aufgenommenen Kategorie Forschungsumfeld zählt die Schweizer Vorzeigehochschule sogar zu den besten zehn. «Unser Auftrag ist es, der Gesellschaft zu dienen. Auf dieser Grundlage ist es das tägliche Engagement unserer Leute in der Ausbildung, Forschung und dem Wissenstransfer, das die ETH zu einer der besten Universitäten der Welt macht», kommentiert ETH-Präsident Joël Mesots. Ein erheblicher Pluspunkt, der sich auch in der Gründerszene positiv bemerkbar macht. Denn zahlreiche Start-ups sind gleichzeitig Spin-offs von Universitäten wie der ETH Zürich oder der Universität Zürich.
Hochburg der Start-Ups
Von den rund 50’000 neuen Unternehmen, welche im Jahr 2022 ins Leben gerufen wurden, entfallen 9’035 auf den Kanton Zürich – ein Zuwachs von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und auch mit Blick auf das globale Start-up-Geschehen kann Zürich mehr als überzeugen. Wie das weltweit führende Beratungs- und Forschungsunternehmen für Innovationspolitik Startup Genome in seinem Global Start-up Ecosystem Report 2023 ermittelt hat, konnte der Grossraum Zürich viele Plätze gewinnen. Damit ist Zürich der grösste Aufsteiger nicht nur in Europa, sondern zusammen mit Singapur auch weltweit. Dem Bericht zufolge ist Zürichs Leistung «beeindruckend», auch weil die Zahl der Exits über 50 Millionen Dollar, also der Übernahmen durch grosse Unternehmen, bei der Bewertung ins Gewicht fiel. Weltweit führt das Silicon Valley das Feld an. New York und London liegen punktgleich dahinter auf dem zweiten Rang.
Erstellt: 30.07.2024 07:00 Uhr
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