Biomasse als Alleskönner Wie funktioniert Biomasse als Energielieferant?

Erneuerbare Energien werden in der Schweiz immer beliebter. Im Jahr 2018 machten sie bereits 23 Prozent des Endenergieverbrauchs aus und die Tendenz ist steigend. Davon wird ca. ein Viertel aus Biomasse gewonnen und ist nach Wasserkraft die am zweithäufigsten genutzte erneuerbare Energie. Biomasse gilt als der Alleskönner, doch wie funktioniert das Prinzip überhaupt und was bringt es für Vorteile?

Wie funktioniert Biomasse als Energielieferant?
Ein Viertel der erneuerbaren Energien wird in der Schweiz aus Biomasse gewonnen.

Was ist Biomasse?

Bügeln mit Waldholz und die Wohnung mit altem Frittieröl heizen. Was zuerst merkwürdig klingen mag, ist durch Energie aus Biomasse realisierbar. Mit Biomasse ist die Produktion von Strom, Wärme und Treibstoff möglich. Daher gilt Biomasse als erneuerbare Energie als Alleskönner. Sie ist Co2 neutral und wird als nachwachsendes, organisches Material bezeichnet. Doch was ist Biomasse und wie kann daraus Energie gewonnen werden?

Sehr weit gefasst ist Biomasse die Gesamtheit aller Lebewesen und umfasst somit alles, was einmal mit Leben erfüllt war. Im Zusammenhang der erneuerbaren Energien werden alle organischen Stoffe, egal ob pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, die als Energieträger genutzt werden können, als Biomasse bezeichnet. Beispiele sind Holz aus Haus- und Gartenabfällen wie Laub, Blumen, Wildkräuter und Gemüsestauden, Eierschalen, Teekräuter oder Kaffeesatz, weitere Grünabfälle aus organischem Material oder auch industrielle Bioabfälle wie aus der Lebensmittelindustrie.

Welche Vorteile hat Biomasse?

Biomasse ist eine erneuerbare Energiequelle mit CO2-neutraler Verbrennung und ist dabei entlastend für Klär- und Kehrichtverbrennungsanlagen. Egal ob weggeworfene Orangenschalen, Kuhmist oder Holz – in all diesen organischen Abfällen und in Wald- und Restholz steckt wertvolle Energie. Besonders in der Schweiz spielt Energie aus Biomasse eine wichtige Rolle und der ganze Vorgang ist rundum nachhaltig. Die Biomasse kommt zuerst als Nahrungs- oder Futtermittel oder als Baustoff zum Einsatz und im Anschluss wird Energie aus ihr gewonnen. Die Energieproduktion aus Biomasse wird daher so eingesetzt, dass organische Abfälle sinnvoll weitergenutzt werden und es entstehen Arbeitsplätze vor Ort. Dadurch wird die regionale Wertschöpfung erhöht.

Bei der Biomasse wird Energie über den Vorgang der Photosynthese durch das Pflanzenwachstum gewonnen. Pflanzen binden während ihres Wachstums Kohlendioxid (CO2) aus der Erdatmosphäre und speichern somit die Energie der Sonne. Wird die Pflanze verbrannt oder verrottet, wird diese Energie wieder freigesetzt und das gebundene CO2 wird wieder in die Atmosphäre abgegeben. Beim Wachstum neuer Pflanzen wird wiederum Kohlendioxid eingebunden, wodurch ein sogenannter CO2-Kreislauf entsteht. Aus diesem Grund gehört Biomasse zu den erneuerbaren Energien.

Wie funktioniert Biomasse als Energielieferant?
Biomasse ist eine erneuerbare Energiequelle und CO2 neutral.

Wie entsteht die Energie?

Es kann zwischen holzartiger, trockener Biomasse und wenig verholzter, nasser Biomasse unterschieden werden. Aus den organischen Abfällen wird zum Beispiel durch die Vergärung in einer Biogasanlage Biogas gewonnen. Damit kann dann in einem Blockheizkraftwerk (BhKW) Strom und Wärme erzeugt werden oder es kann zu Biomethan aufbereitet und anschliessend ins Erdgasnetz eingespeist werden. Damit ist es dann für die Strom- und Wärmeproduktion oder als Treibstoff verwendbar. Bei diesem Vorgang der Vergärung bleiben immer Reste zurück, die als Gärgut bezeichnet werden. In diesem Gärgut sind noch die Nährstoffe aus den organischen Abfällen enthalten und es kann daher als Dünger oder Kompost in der Landwirtschaft verwendet werden. Somit wird nicht nur Energie für zum Beispiel den Haushalt produziert, sondern zusätzlich kann die Landwirtschaft die Nährstoffe der Biomasse nutzen. Somit ist Biomasse rundum nachhaltig.

Erstellt: 03.03.2021 07:00 Uhr

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