Spielzeug Qualität statt Quantität

Um Kinder zu fördern, kommt es nicht darauf an, ihnen möglichst viele Spielsachen zur Verfügung zu stellen. Im Gegenteil: Ein Überfluss kann ihnen sogar auch schaden.

Qualität statt Quantität
Gemäss der Totalmarktschätzung von GfK Schweiz sind letztes Jahr in der Schweiz für 540 Millionen Franken Spielwaren verkauft worden.

Mal Hand aufs Herz: Wie viel Spielzeug ist im Kinderzimmer Ihres Nachwuchses zu finden? Ob zum Geburtstag, Ostern oder Weihnachten – Puppen, Autos, Kuscheltiere, Puzzle und Co. stehen immer auf der Wunschliste der Kleinen. Das ist verständlich und per se nichts Schlechtes, denn altersgerechtes, pädagogisch wertvolles Spielzeug fördert die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Zudem hat das Spielen einen Lerneffekt und fördert den Umgang mit anderen Menschen, was wichtig für die spätere soziale Kompetenz ist. Ebenso wird die Problemlösungsfähigkeit gestärkt, das Gedächtnis und die Sprachentwicklung gefördert sowie das kindliche Wissen vergrössert.

Plüsch und Action-Figuren beliebt

Gemäss der Totalmarktschätzung von GfK Schweiz sind letztes Jahr in der Schweiz für 540 Millionen Franken Spielwaren verkauft worden. Damit verzeichnete die Branche einen leichten Rückgang von minus vier Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2021. Hans Christian von der Crone, Präsident des Spielwarenverbandes Schweiz, nennt den Grund: «Zu viele negative Faktoren – wie die erwartete Energiekrise, die Inflation und die geopolitische Unsicherheit – haben die Konsumierenden verunsichert. Dies hat sich leider auch auf die sonst sehr resistenten Spielwarenverkäufe ausgewirkt. Profitiert haben 2022 vor allem Spielwaren, welche stationär besser laufen, wie Plüsch oder Actionfiguren.»

Qualität statt Quantität
In der Schweiz hergestellte und nachweislich nachhaltige Produkte liegen im Trend.

Worauf beim Kauf achten?

Egal, um welche Art Spielzeug es sich handelt, raten Fachleute zu Qualität statt Quantität. Denn Studien konnten belegen, dass mit Spielsachen vollgestopfte Kinderzimmer die Kreativität einschränken, den Nachwuchs hibbelig machen und sich negativ auf die Stimmung niederschlagen. Auch Forschende der University of Toledo im US-Bundestaat Ohio kommen in einem Experiment, bei dem Kinder einzeln in einem Raum mit viel und wenig Spielzeug beobachtet worden sind, zu diesem Ergebnis: Dort, wo das Angebot rar war, spielten die Kleinen fokussierter und kreativer. Auch wenn man für qualitativ hochwertige Produkte in der Regel tiefer in die Tasche greifen muss, lohnt sich die Investition. Denn Qualitätsprodukte zeichnen sich durch Langlebigkeit und Materialien aus, die im Idealfall komplett frei von gesundheitsschädlichen Schadstoffen sind. Formaldehyd, Nickel oder Weichmacher beispielweise können erhebliche gesundheitliche Schäden anrichten. Sie stehen unter anderem unter Verdacht, Krebs auszulösen, und auch Veränderungen des Erbguts können nicht ausgeschlossen werden. Ebenfalls riskant ist eine schlechte Verarbeitung. So zeigt sich die Qualität von Spielzeug auch daran, dass keine Einzelteile abreissen und von Kindern verschluckt werden könnten.

Traditionell Nachhaltiges

In der Schweiz hergestellte und nachweislich nachhaltige Produkte liegen im Trend. Dies bestätigte der Schweizer Spielwaren-Fachhandel Franz Carl Weber im vergangenen Jahr, indem er eine Rückkehr zu traditionellen Werten wie Gesellschaftsspielen, Puzzles, nachhaltig hergestelltem Holzspielzeug, Kreativ- und Bauartikeln bei der Kundschaft ausmachen konnte. Andererseits seien Trendartikel wie Actionfiguren, Pokémon, Puppen, Barbie und Playmobil weiterhin beliebt. «Immer mehr Hersteller setzen auf eine nachhaltigere Produktion. So werden vermehrt ökologische Rohstoffe, wie Karton, recycelter Kunststoff oder Holz verwendet», so Franz Carl Weber. Das Gute: Nachhaltige Spielwaren werden nicht nur immer wichtiger und beliebter, sondern auch erschwinglicher. Das freut nicht nur das Portemonnaie der Eltern, sondern auch die Umwelt.

Erstellt: 21.10.2023 07:00 Uhr

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