Mangelerscheinungen Kleines Spurenelement, grosse Wirkung

Fehlt es unserem Körper an Vitaminen und Mineralstoffen, macht sich das früher oder später durch Beschwerden bemerkbar. Müde, antriebslos, unkonzentriert? Dahinter könnte ein Eisenmangel stecken.

Kleines Spurenelement, grosse Wirkung
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig um Eisenmangel zu bekämpfen

In Europa ist geschätzt etwa jede dritte Frau im gebärfähigen Alter von ihm betroffen: dem Eisenmangel. Laut einer Studie der medizinischen Fakultät der Universität Zürich wurde bei zehn Prozent der Schweizerinnen zwischen 18 und 50 Jahrenin den vergangenen 24 Monaten eine zu geringe Eisenkonzentration mit einem Bluttest festgestellt. Warum so oft und auch häufiger als bei Männern? Der Hauptgrund liegt im Blutverlust während der Menstruation. Denn: Eisen ist ein wichtiger Baustein des roten Blutfarbstoffes, dem Hämoglobin. Somit ist es wichtig für die Sauerstoffversorgung der Zellen und den Abtransport von Kohlendioxid. Es ist aber auch ein zentraler Bestandteil unterschiedlicher Enzyme, die unter anderem für den Energiestoffwechsel oder bestimmte Entgiftungsprozesse elementar sind. Ein Mangel kann jedoch nicht nur durch Blutverlust, auch zum Beispiel durch Hämorriden oder Uterusmyome ausgelöst, entstehen, sondern ebenso durch eine mangelnde Eisenzufuhr durch die Ernährung, wie bei Vegetariern der Fall, einen stärkeren Verbrauch des Spurenelements in der Schwangerschaft oder durch Leistungssport.


Eisenmangel ernst nehmen

Sind die Eisenvorräte nahezu erschöpft, treten Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und verminderte Leistungsfähigkeit auf. Weitere Symptome können sein: brüchige Haare und Nägel, veränderte Schleimhäute, eingerissene Mundwinkel oder Blässe. Die Lehrbeauftragte PD Dr. Patricia Blank warnte mit Blick auf die Studienergebnisse in einem Interview mit der Schweizer Illustrierten davor, dass symptomatischer Eisenmangel eine «ernsthafte Erkrankung» sei, die nicht nur negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Frauen hat, sondern auch auf die Volkswirtschaft. Neben Fehltagen seien Fehldiagnosen der Grund. Häufig würden bei betroffenen Frauen andere Krankheiten wie Depression oder chronische Müdigkeit diagnostiziert.

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Vollkornbrot enthält wertvolles Eisen.

Hier steckt viel Eisen drin

Wichtig: Eisen kann der Körper nicht selbst herstellen. Heisst: Er ist auf die Zufuhr von aussen angewiesen. Der Eisenbedarf lässt sich normalerweise über eine ausgewogene Ernährung decken. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE empfiehlt Frauen zwischen 19 und 51 Jahren 15 Milligramm (mg) Eisen am Tag zu sich zu nehmen, ab dem 51. Lebensjahr genügen 10 mg. Schwangeren empfiehlt die SGE eine Aufnahme von täglich 30 mg. Um auf die empfohlene  Tagesdosis Eisen von 10 mg zu kommen, müsste man beispielsweise Folgendes essen: 125 g Leber vom Rind (9,7 mg) und 1 Scheibe Vollkornbrot (1) oder 50 g Müsli (1,7), 150 g Spinat (4,6 mg) und 60 g Pistazien (4,4 mg). Fleischliebhaber, vor allem von rotem Fleisch, sind klar im Vorteil, da es viel Eisen (Hämeisen) enthält. Auch Thunfisch und Krabben sind Top - Lieferanten. Gute Alternativen, auch für Vegetarier, sind unter anderem: Hülsenfrüchte, Nüsse, grüne Gemüse wie Erbsen, Spinat oder Mangold, Kerne und Samen. Der Nachteil bei Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln ist allerdings, dass es sich hierbei um sogenanntes Nicht-Hämeisen handelt, sprich es liegt in dreiwertiger Form vor und muss vom Körper erst umgewandelt werden, bevor er das Eisen aufnehmen kann. Andere Lebensmittel können diesen Prozess hemmen (siehe Infos rechts), aber auch fördern.


Dosis bestimmen lassen

In Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin kann auch ein Eisenpräparat aus der Apotheke sinnvoll sein und dafür sorgen, dass kein Mangel entsteht. Vor einer Selbstdosierung warnen Expert/-innen jedoch, denn bei Überdosierung kann es zu Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Verstopfung und Übelkeit kommen.

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Säurenquellen wie z.B. Orangen beeinflussen die Eisenaufnahme positiv

Das beeinflusst die Aufnahme von Eisen aus Pflanzlicher Kost:


Positiv:

• Säuren wie zum Beispiel Vitamin C
• Fleisch
• Fisch
• Geflügel


 Negativ:

• Tannine (z. B. aus Rotweinund Schwarztee)
• Phytate und Lignine (aus Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten)
• Phosphate (z. B. aus Colagetränken)
• Oxalsäuren (z. B. aus Rhabarber und Spinat)
• Calciumverbindungen (z. B. aus Milch)
• Salicylate (z. B. Aspirin)


(Quelle: Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE)

Erstellt: 30.09.2022 07:00 Uhr

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Dieser Beitrag wurde von Xmediasolutions erstellt. Die Redaktionen von Tages-Anzeiger und Tamedia / TX Group haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte.