Digitalisierung in Unternehmen Fit für die Zukunft?

Viele Schweizer KMU stehen vor grossen Aufgaben, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen. Wie die digitale Transformation bislang angelaufen ist und welche Lösungsansätze es gibt

Fit für die Zukunft?
«Aktuell steht die Schweiz in internationalen Rankings bei verschiedenen Themen weit vorne. Dass wir in der digitalen Transformation derart Handlungsbedarf haben, zeigt, dass es das Engagement von swissICT mehr denn je braucht!»

Was brauchen KMU zur erfolgreichen Positionierung am Markt? Neben überzeugenden Produkten respektive Dienstleistungen zählen eine offene und kundenbezogene Kommunikation, klar definierte Ziele und nicht zuletzt Digitalisierungsstrategien zu den entscheidenden Playern – für nicht wenige Unternehmensberater sogar der wichtigste Faktor. Denn Unternehmen müssen heute online präsent sein und eine professionelle Unternehmenswebsite vorweisen können. Social-Media-Präsenz und Suchmaschinenoptimierung sind weitere wichtige Aspekte, um im digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein. Hält man sich vor Augen, dass KMU 95 Prozent der Wirtschaftslandschaft der Schweiz ausmachen, wird schnell deutlich, dass deren Digitalisierungsgrad ein entscheidendes Element ist, damit die Schweiz im europäischen und internationalen Wettbewerb bestehen kann. Zwar ist die Schweiz rohstoffarm, jedoch reich an umfassendem Know-how, was Basistechnologien wie Mikrotechnik und Präzisionsmechanik angeht – Trümpfe, mit denen sie die Fortschritte, welche die Digitalisierung mit sich bringt, gewinnbringend nutzen kann.

Studie zur «Digitalen reife»

Aber wie sind die Schweizer KMU in puncto Digitalisierung aufgestellt? Dieser Frage ging eine im Dezember 2023 veröffentlichte Studie nach, welche der ICT-Branchenverband SwissICT in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule und der Fachhochschule Nordwestschweiz durchgeführt hat. Der Verband bietet seit einiger Zeit einen «Digital Excellence Checkup» an, mit dessen Hilfe Unternehmen den Stand ihrer Digitalisierungsbemühungen und ihre «digitale Reife» selbst einschätzen können. Knapp 1‘400 dieser Selbsteinschätzungen wurden für den Report ausgewertet. Das Ergebnis: ein überraschend homogenes, aber gleichzeitig beunruhigendes Bild. Denn in sämtlichen Branchen herrscht signifikanter Handlungsbedarf. 35 Prozent der Unternehmen meistern die digitale Transformation bislang erfolgreich – einige wenige sogar exzellent.

 

Fit für die Zukunft?
35 Prozent der Unternehmen meistern die digitale Transformation bislang erfolgreich – einige wenige sogar exzellent.

Mehr Digitales Engagement gefragt

39 Prozent der Befragten sind dagegen jene Unternehmen, welche kleinere, aber sich summierende Defizite haben. Schwierig ist die Lage bei 26 Prozent der Unternehmen – jene Gruppe, die weit entfernt vom anvisierten Transformationsgrad ist. Durchaus überrascht blickt Christian Hunziker, Geschäftsführer von swissICT, auf die erhobenen Zahlen: «Aktuell steht die Schweiz in internationalen Rankings bei verschiedenen Themen weit vorne. Dass wir in der digitalen Transformation derart Handlungsbedarf haben, zeigt, dass es das Engagement von swissICT mehr denn je braucht!» Digitale Transformation bedeute Führungsverantwortung und der Report zeige, wie sensibel die Lage auf dem Werkplatz Schweiz sei, so Hunziker.

Lösungsansätze für digitale transformation

Die gute Nachricht: Der grosse Vorteil von KMU gegenüber Grossunternehmen, ICT und Digitalisierung in den eigenen Unternehmen umzusetzen, liegt vor allem in den flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen. Allerdings haben Fachleuten zufolge diese grossen Player ihre Strategiearbeit besser im Griff – ein Punkt, an dem KMU ansetzen und einen stärkeren Fokus setzen sollten. Ihre Agilität und Flexibilität als Benefit auszuspielen, um etwa Produkt- und Markttests zu neuen digitalen Produkten und Dienstleistungen durchzuführen, könnte ein wichtiger Ansatzpunkt sein. Um die Herausforderungen der digitalen Transformation zu bewältigen, plädiert Bramwell Kaltenrieder, Professor für Digital Business und Innovation des Rochester-Bern Executive Programs, für vier konkrete Lösungsansätze. Oberstes Gebot sind Investitionen in die Personalentwicklung – mit dem Ziel, digitale Innovationen breiter abzustützen und interne digitale Kompetenzen aufzubauen. Ferner gilt es, «klare Ziele in der Strategie mit konsequenter Umsetzung zu definieren sowie Förderprogramme zu nutzen», so Kaltenrieder. Sinnvoll sind zudem in bestimmten Fällen Kooperationen mit Hochschulen oder externen Experten, um die digitale Strategiearbeit zu unterstützen – alles Massnahmen, die langfristig helfen können, bestmöglich für die zunehmend digitalisierte Zukunft vorbereitet zu sein.

Erstellt: 02.05.2024 07:00 Uhr

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Dieser Artikel wurde von Xmediasolutions erstellt. Die Redaktionen von Tages-Anzeiger und Tamedia / TX Group haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte.