Bewegungsapparat Aktiv ins Familienglück

Wer seinen Kindern die Redewendung «Sport ist Mord» nahelegt, sollte diese Haltung überdenken. Denn regelmässige Bewegung legt den Grundstein für ein langes, gesundes und glückliches Leben.

Aktiv ins Familienglück
Gemeinschaftssport motiviert Kinder und Jugendliche.

Die Schweiz ist vorne dabei – zumindest, was die körperliche Aktivität der Bevölkerung angeht. Zusammen mit den skandinavischen Ländern gehört die Schweiz zu den aktivsten Ländern der Welt – und dennoch besteht Handlungsbedarf. Denn weiterhin bewegen sich circa zwölf Prozent der Schweizer Kinder zu wenig. Diese Zahl steigt mit zunehmendem Alter an und liegt bei Erwachsenen bei etwa 35 Prozent. Doch wie viel Bewegung ist genug? Den Standard setzt die WHO mit den internationalen Aktivitäts- oder Bewegungsempfehlungen. Laut diesen sollen sich Kinder mindestens eine Stunde pro Tag bewegen. Dabei fällt die Velofahrt ebenso wie der Fussballverein ins Zeitkontingent mit rein. Ab dem 18. Lebensjahr liegt die Empfehlung bei 150 bis 300 Minuten Bewegung pro Woche bei moderater Intensität oder 75 bis 150 Minuten bei hoher Intensität.

Vorbild Eltern

Doch wie kriegt man die Familie in Bewegung? Genau diese Frage stellte auch die SOPHYA-Studie, die vom Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut in Zusammenarbeit mit den Universitäten Lausanne und Lugano ins Leben gerufen wurde. Die Befragung von 971 Kindern ergab, dass der beste Weg, sie zum Sport zu motivieren, der ist, dass ihre Eltern den Hintern von der Couch wegbewegen. Denn aktive Eltern haben aktivere Kinder. Zumindest laut Statistik. Aber auch die Psychologie ist hier wegweisend, wenn man bedenkt, dass einer der wichtigsten menschlichen Lernmechanismen das sogenannte «Lernen am Modell» ist. Demnach schauen Kleinkinder sich einen Grossteil ihres Verhaltens im direkten Umfeld ab. Das Motto lautet also: mit gutem Beispiel voran!

Aktiv ins Familienglück
Viele Menschen erleben verbindliche Termine, wie gemeinsame Laufrunden mit Freunden oder den wöchentlichen Yogakurs, als hilfreich.

Praktische Motivationsspritzen

Sich selbst zu motivieren, das ist natürlich nicht leicht. Doch es gibt ein paar Tipps, um sich das Leben einfacher zu machen. Viele Menschen erleben verbindliche Termine, wie gemeinsame Laufrunden mit Freunden oder den wöchentlichen Yogakurs, als hilfreich. Denn wenn die beste Freundin schon vor der Haustür wartet oder der Yogakurs schon vorab bezahlt wurde, fällt es oft leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden. Besonders für Kinder scheint die Teilnahme an Sportvereinen zur Aktivitätssteigerung beizutragen. Dieser Effekt zieht sich häufig bis ins junge Erwachsenenleben hinein, sodass aktive Kinder auch vermehrt zu aktiven Erwachsenen werden. Letztlich muss aber jeder selbst entscheiden, wie viel und welche Form der Bewegung individuell passt. Aber wem die eigene Gesundheit etwas wert ist, sollte sich kontinuierlich eine Dosis davon gönnen.

Sport statt Tabletten

Es ist mittlerweile unbestritten, dass Sport dem Körper guttut. Regelmässige Bewegung verhindert Knochenabbau und Gelenksarthrose und beugt damit zum Beispiel auch Bandscheibenvollfällen und chronischen Rückenschmerzen vor. Durch die Aktivierung des Stoffwechsels und des Herz-Kreislauf-Systems wird auch das Immunsystem gestärkt und Infekte können besser abgewehrt werden. Aber Sport kann noch mehr: Aus der SOPHYA-Studie geht ebenso hervor, dass der Selbstwert und das Selbstvertrauen bei Kindern und Jugendlichen durch ausreichend Bewegung steigen und sie sich im Alltag weniger gestresst fühlen. Durch die Ausschüttung von Glückshormonen, wie dem Serotonin, ist Sport auch ein effektives und nebenwirkungsarmes Mittel gegen psychische Erkrankungen. Die Forschung besagt, dass Sport in einigen Fällen sogar ein ähnlich effektives Mittel gegen Depressionen und Angststörungen ist, wie Antidepressiva oder angstlösende Medikamente, sogenannte Anxiolytika. Es gibt also viele Gründe, sich zu bewegen: Türe auf und los!

Erstellt: 09.11.2023 07:00 Uhr

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