Bewegungsapparat Bloss kein Stillstand

Damit unser Bewegungsapparat bestmöglich funktioniert, will er ständig bewegt werden. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Muskeln. Wozu sie notwendig sind und was bei einem Muskelkater zu tun ist. Strandläufe an der französischen Atlantikküste, Bergwandern in den Dolomiten oder Tennisspielen im Ferienclub in Griechenland: In der Ferne seinem Lieblingssport nachzugehen, ist für viele eines der Sommerferien-Highlights. Nur noch wenige Wochen, bis es losgeht – Zeit, mit der Vorbereitung zu starten, auch was die sportlichen Aktivitäten betrifft. Denn ganz untrainiert am Ferienort loszulegen, kann das Verletzungsrisiko erhöhen. Wer möchte sich schon die Hälfte der Ferien humpelnd durch die Ferienanlage bewegen.

Bloss kein Stillstand
Bewegung und Gesundheit gehen Hand in Hand

Der Mensch – ein Muskeltier

Es gibt Teile an unserem Bewegungsapparat, von denen wir bislang nie etwas gehört haben, die jedoch gehörig schmerzen können. Doch welche gehören dazu und was sind die wichtigsten Aufgaben unseres Stütz- und Bewegungsapparates? Grundsätzlich sorgt er für sämtliche Bewegungsabläufe. Setzt sich der passive Teil aus Knochen, Gelenken, Bändern, Knorpeln und Bandscheiben zusammen, umfasst der aktive Part Sehnen, Sehnenscheiden, Schleimbeutel sowie Faszien und an vorderster Front die Skelettmuskulatur. Diese bewegt nicht nur unseren Körper, sondern stützt und schützt ihn. Was kaum einer weiss: Der gesunde Mensch hat 656 Muskeln. Beim Mann machen diese etwa 40 Prozent der Gesamtkörpermasse aus, bei der Frau etwa 32 Prozent – erheblich mehr als unsere Knochen.

 

Bewegungsmangel: Gefahr für Gelenke

Fakt ist: Unsere Muskeln – neben dem Nervensystem einer der Hauptabnehmer unserer Körperenergie – sind in der Lage, mechanische Kräfte zu entwickeln und Körperteile zu bewegen. Gehen, laufen, Bewegungen des Verdauungstraktes oder der Herzschlag sind einzig dank unserer Muskeln möglich. Umgekehrt müssen wir uns bewegen, damit wir keine Muskelmasse verlieren respektive neue aufbauen können. Problem nur: Wir sind immer weniger körperlich aktiv – im Vergleich zu vor 100 Jahren hat unser Bewegungsumfang um durchschnittlich zwei Drittel abgenommen, was Folgen für das Skelett, die Gelenke und die Muskeln haben kann.

Besteht Bewegungsmangel, kann die Regeneration des Gelenkknorpels und die Bildung von Gelenkschmiere nicht angeregt werden, was zu Knorpelschäden und im weiteren Verlauf zu Arthrose führen kann. Muskeln haben darüber hinaus die Funktion, die Gelenke zu stabilisieren. Fehlt es an Training, kommt es zu einer falschen oder übermässigen Belastung der Gelenke. Weitere Folgen von Bewegungsmangel: Da die Muskeln nicht gekräftigt und durchblutet werden, können sie verkrampfen und sehr unangenehme Schmerzen, wie so häufig im Rückenbereich, auslösen. Deshalb sollten wir so viel aktive Bewegung wie möglich – täglich mindestens eine halbe Stunde – in unseren Alltag einbauen.

Bloss kein Stillstand
Tägliche Bewegung ist entscheidend.

Abwarten und Ruhe bewahren

Ideal ist ein Mix aus Laufen, Schwimmen oder Krafttraining. Wer es jedoch zu Beginn übertreibt, muss mit Muskelkater rechnen – eine schmerzhafte, jedoch harmlose Begleiterscheinung, wenn sich unsere Muskeln nach längerer Trainingspause, aber auch durch ungewohnte Tätigkeiten überfordert fühlen. Heute wissen wir, dass Mikroverletzungen im Muskelgewebe dafür verantwortlich sind. Kleine Entzündungen und aufquellende Zellen lösen den Spannungsschmerz aus. Das Gute: Nach zwei bis drei Tagen sind die winzigen Verletzungen ausgeheilt.

Grundsätzlich wird geraten, regenerativ zu handeln. Leichtes Training, wobei in erster Linie andere Muskelgruppen angesprochen werden, ist empfehlenswert, genauso wie eine proteinreiche Ernährung und eine heisse Dusche, um den Stoffwechsel zu aktivieren. Oder warum nicht einfach die Füsse hochlegen und die beanspruchte Muskulatur ruhen lassen? Dafür sind die Sommerferien schliesslich ebenso da.

Erstellt: 12.08.2022 07:00 Uhr

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